Gerhard Müller informierte zum Thema „Elternunterhalt“

Wellesweiler · Großes Interesse fand ein Fachvortrag, zu dem der SPD-Ortsverein Wellesweiler ins Evangelische Gemeindezentrum eingeladen hatte. „Es kann jederzeit in jeder Familie passieren: Plötzlich wird die Mutter oder der Vater zum Pflegefall und muss in einem Seniorenheim stationär untergebracht werden“ – so eröffnete Referent Gerhard Müller, ehemaliger Leiter des Amtes für soziale Dienste der Kreisstadt Neunkirchen und Dozent an der Fachhochschule für Verwaltung, seinen Vortrag zum Thema Elternunterhalt.

Rente und Pflegegeld decken oftmals die Kosten für die stationäre Pflege nicht. Auf Antrag springt das Sozialamt ein und bittet anschließend die Tochter oder den Sohn zur Kasse. Verwandte in gerader Linie seien in solchen Fällen verpflichtet, für ihre bedürftigen Eltern aufzukommen, so Müller.

Kinder müssten dabei aber keine Sorge haben, am Ende kein eigenes Geld mehr übrig zu behalten. "Es gibt nach der neuen Düsseldorfer Tabelle einen Selbstbehalt von 1600 Euro für denjenigen, der zahlen soll. Hinzu kommen für den Ehegatten noch einmal 1280 Euro", stellte der Dozent klar. Bleibe das anrechenbare Einkommen darunter, müsse keine Unterstützung gezahlt werden.

"Tatsächlich", so Müller in der von der SPD-Vorsitzenden Heide Henn moderierten Veranstaltung, "ist die Angst, Elternunterhalt zahlen zu müssen, in den allermeisten Fällen unbegründet". Nach Einschätzung von Fachleuten falle nur bei jedem vierten Kind, das vom Sozialamt in Sachen Elternunterhalt angeschrieben wird, eine Zahlung an. Die Betroffenen leisteten dann in der Regel Beiträge zwischen 50 und 300 Euro.

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