Gerd Schneider ist wieder da

Saarbrücken. Mit einem breiten Grinsen lief Fußball-Trainer Gerd Schneider am vergangenen Samstag über den Sportplatz auf der Folsterhöhe. Sein Team, der AFC Saarbrücken, hatte soeben in der Kreisliga A Halberg mit 9:0 gegen die DJK Burbach gewonnen. Doch deswegen grinste der 66-Jährige nicht. "Es ist einfach geil, wieder auf dem Platz zu stehen

 Gerd Schneider ist zurück auf der Fußball-Bühne - und will mit dem AFC Saarbrücken Meister werden. Foto: Lehmann

Gerd Schneider ist zurück auf der Fußball-Bühne - und will mit dem AFC Saarbrücken Meister werden. Foto: Lehmann

Saarbrücken. Mit einem breiten Grinsen lief Fußball-Trainer Gerd Schneider am vergangenen Samstag über den Sportplatz auf der Folsterhöhe. Sein Team, der AFC Saarbrücken, hatte soeben in der Kreisliga A Halberg mit 9:0 gegen die DJK Burbach gewonnen. Doch deswegen grinste der 66-Jährige nicht. "Es ist einfach geil, wieder auf dem Platz zu stehen. Eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr machen. Aber das fühlt sich gerade ziemlich gut an", sagte Schneider, der in der vergangenen Woche das Traineramt beim AFC übernahm.

Trotz des zweiten Tabellenplatzes in der Kreisliga A Halberg hatte sich der Verein zuvor von seinem Trainer Jürgen Scholl getrennt und präsentierte mit Schneider im Handumdrehen einen Nachfolger. "Es hat sportlich einfach nicht mehr gepasst", sagte AFC-Vorstandsmitglied Markus Neukirch zur Scholl-Entlassung. "Gerd kenne ich noch aus früheren Jahren. Ich habe ihn gefragt, ob er uns bis zum Saisonende aushilft, und er hat ja gesagt", erklärte Neukirch.

Vor fünf Jahren war Schneider zuletzt als Trainer beim damaligen Bezirksligisten DJK Püttlingen tätig. Zuvor trainierte er den Bezirksligisten SC Bliesransbach. "Als ich meine Frau fragte, was sie von meinem Vorhaben, zum AFC zu gehen, hält, lächelte sie nur und sagte: Als ob dich meine Meinung interessiert, du machst es ja doch", sagte Schneider, der in den Neunzigern zu den erfolgreichsten Trainern im Saarland gehörte. Mit dem SC Brebach wurde Schneider 1990 ungeschlagen Bezirksligameister und im Folgejahr mit nur einer Niederlage auch Meister in der Landesliga Südwest.

Mit dem VfB Dillingen wurde der 66-Jährige 1995 Meister in der Verbandsliga und stieg in die Oberliga Südwest auf, wo im Folgejahr das mit Abstand Kurioseste in Schneiders Karriere passierte. "Fünf Spieltage vor dem Saisonende rief mich der Vorsitzende des Kreisligisten TuS Eschringen an und fragte mich, ob ich die Mannschaft bis Saisonende übernehmen könnte", erinnerte sich Schneider: "Ich habe das mit dem VfB Dillingen abgeklärt und war dann montags, mittwochs, donnerstags und samstags für den VfB auf dem Platz und dienstags, freitags und sonntags für den TuS Eschringen." Und jetzt kommt's: Fünf Wochen später hielt Schneider mit dem VfB Dillingen die Oberliga und wurde mit dem TuS Eschringen in der Kreisliga Meister.

Im Prinzip hat Gerd Schneider alles erreicht. Außer: "In der untersten Liga habe ich noch keine Meisterschaft errungen, ansonsten in jeder anderen. Vorstand und Mannschaft des AFC Saarbrücken wollen Meister werden, und ich will das auch. Also gehen wir die Sache an", sagte Schneider.

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