Neues Bühnenprogramm von Dudenhöffer Heinz Becker und der nahende Tod

Saarbrücken · In Gerd Dudenhöffers neuem Bühnenprogramm muss die saarländische Kultfigur mit dem Verlust seiner Hilde zurechtkommen. Kabarett und das Thema Tod – kann das gelingen?

 Kunstfigur Heinz Becker muss sich neuen Herausforderungen stellen.

Kunstfigur Heinz Becker muss sich neuen Herausforderungen stellen.

Foto: dpa/Management Dudenhöffer

Für den 69-jährigen Saarländer und Kabarettisten Gerd Dudenhöffer geht es in seinem nächsten Programm um Leben und Tod. Seine Kunstfigur Heinz Becker muss von Ende September an unter dem saarländischen Titel „DOD“ („tot“)auf der Bühne mit dem Verlust der Ehefrau Hilde fertig werden. „Dieses Programm ist thematisch etwas schwierig“, erklärte Dudenhöffer. „Da brauche ich mehr Zeit.“ Nach seiner derzeitigen Tournee werde er von Ostern an eine Auftrittspause einlegen – und nur noch schreiben.

„DOD“ (Untertitel: „Das Leben ist das Ende“) werde auch für das Publikum „ein bisschen fordernd“, sagte er. Hilde Becker sterbe aber „nur inhaltlich, nicht dramaturgisch“. Es sei durchaus möglich, dass sie in späteren Programmen wieder quicklebendig sei. „Bei mir sind das Phantome, die ich hin- und herschiebe, wie ich sie brauche“, sagte Dudenhöffer zu den Figuren Heinz und Hilde Becker. „Es geht darum, wie Heinz Becker mit dem Tod und mit dem Kollabieren seines Alltags umgeht.“

Der Abend von „DOD“ werde damit beginnen, dass Heinz Becker nach der Beerdigung in ein düsteres Zuhause komme, in der Hand ein paar weiße Callas, die er vergessen hat, ins Grab zu werfen. „Da ist, finde ich, sehr viel Raum für Tragikomik. Aber damit muss man geschickt jonglieren“, sagte Dudenhöffer. Die Tragikomik habe mit dem Unbeholfenen und Unüberlegten von Heinz Becker zu tun, der stellvertretend für Otto Normalverbraucher stehe. „Es wird ein Heinz-Becker-Programm, nur mal ein bisschen anders.“ Er wolle aber nicht seinen typischen Humor verlieren.

Dudenhöffer rechnet damit, dass es in dem Programm auch schwierige Passagen geben wird. „Ich weiß auch, dass Leute da nicht mitgehen und sagen werden, das ist uns zu humorlos.“ Er habe großen Respekt vor dem Thema: „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn das misslingt und die Leute fragen: Was will er uns damit sagen?“

Derzeit habe er für sein 18. Bühnenprogramm, das er bis Ende 2020 spielen wolle, noch kein einziges Wort geschrieben. „Ob mir das Programm gelingt, das weiß ich nicht.“

Der Saarländer Dudenhöffer steht seit 1985 als nörgeliger Rentner Heinz Becker mit Hosenträgern und „Batschkapp“ auf deutschen Bühnen. Jedes Jahr hat er rund 100 Auftritte. Er verkörperte die Rolle auch von 1992 bis 2004 in 42 Folgen der Fernsehserie „Familie Heinz Becker“. Premiere von „DOD“ ist am 27. September im hessischen Bensheim.

(dpa)
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