Gerät für genaue Diagnosen

Homburg. Die gesamte Schwangerschaft über hatte sich Familie Schmidt (Name von der Red. geändert) einfach nur auf ihr Wunschkind gefreut. Ob Junge oder Mädchen war egal - Hauptsache, ihr Erstgeborenes würde gesund sein. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Mina wurde mit einem Loch in der Herzwand geboren

 Monika Funk, Vorsitzende der Elterninitiative "Herzkrankes Kind", übergibt das Ultraschallgerät im Wert von 34 000 Euro an Professor Abdul-Khaliq, Direktor der Pädiatrischen Kardiologie. Foto: Tog

Monika Funk, Vorsitzende der Elterninitiative "Herzkrankes Kind", übergibt das Ultraschallgerät im Wert von 34 000 Euro an Professor Abdul-Khaliq, Direktor der Pädiatrischen Kardiologie. Foto: Tog

Homburg. Die gesamte Schwangerschaft über hatte sich Familie Schmidt (Name von der Red. geändert) einfach nur auf ihr Wunschkind gefreut. Ob Junge oder Mädchen war egal - Hauptsache, ihr Erstgeborenes würde gesund sein. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Mina wurde mit einem Loch in der Herzwand geboren. "Angeborene Herzfehler sind die häufigsten Organmissbildungen bei Neugeborenen. Etwa eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt", erzählt Professor Hashim Abdul-Khaliq, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie am Uniklinikum des Saarlandes.Herzerkrankungen von Kindern unterschieden sich gemeinhin grundsätzlich von denen Erwachsener. "Erwachsene leiden meist unter koronaren Herzerkrankungen, während Kinder mit angeborenen Herzfehlern zu kämpfen haben." Rund 120 Kinder werden jährlich in Homburg am offenen Herzen operiert. Bei Mina, die "nur" ein Loch im Herzen hatte, war das nicht nötig. Bei ihr kam ein minimalinvasives Verfahren zum Einsatz - in Homburg werden jährlich etwa 200 Kinder aus dem südwestdeutschen Raum auf diese Weise behandelt. "Heute kann sehr viel mit Kathetertechnologie gemacht werden. Ab Sommer werden wir damit sogar Herzklappen verpflanzen", sagt der Direktor, dessen Klinik jährlich etwa 4500 Ultraschalluntersuchungen durchführt.

Neuster Stand der Technik

Denn bevor den kleinen Patienten geholfen werden kann, muss eine Erkrankung erst einmal diagnostiziert werden. Hierbei helfen Ultraschallgeräte der neuesten Generation. Ein solches wurde dem Klinikum für Pädiatrische Kardiologie gestern vom Verein "Elterninitiative Herzkrankes Kind" offiziell überreicht. "Wir hoffen damit das gute Behandlungskonzept hier in Homburg noch weiter verbessern zu können", erklärt Monika Funk, Vorsitzende der Elterninitiative. Mehr als zwei Millionen Euro an Geld- und Sachspenden hat der Homburger Verein in den zurückliegenden Jahren eingesammelt. "Hochempfindliche Ultraschallgeräte sind gerade bei Kindern mit Herz- oder Gefäßabnormitäten von großer Bedeutung", sagt Professor Abdul-Khaliq. "Um das System zu vervollständigen, fehlte noch dieses Gerät und die Software dazu." Daher könne man sagen: "Die Flotte der Echogeräte ist jetzt auf dem neuesten Stand der Technik."

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