"Gerade im Sommer wundervoll" Brunnen entstanden aus purer Freude am Schönen

Ensheim. "Eigentlich viel zu schade für den Wald" - dieses Kompliment bekommen der Vorsitzende Wolfgang Vogelgesang und seine Mitstreiter vom Verein der Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal oft zu hören

Ensheim. "Eigentlich viel zu schade für den Wald" - dieses Kompliment bekommen der Vorsitzende Wolfgang Vogelgesang und seine Mitstreiter vom Verein der Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal oft zu hören. Sage und schreibe 14 000 Arbeitsstunden und über 100 000 Euro wurden seit Gründung des Vereins im Jahr 1996 in die Restaurierung von 14 alten Brunnen und den verbindenden Weg investiert."Was wir machen, das machen wir richtig, alles muss vorzeigbar sein", beschreibt Vereinsgründer Norbert Thiel das Engagement der immer noch 140 Mitglieder. Zu beitragsfreien Zeiten waren es sogar über 200. Selbst wer kein Baufachmann ist, kann beim Abwandern der einzelnen Anlagen erkennen, dass dort gute Handwerker mit ebensolchem Material an die Arbeit gingen.

Als am gestrigen Sonntag Jochen Becker vom Vorstand des Deutschen Wanderinstitutes die "Premium"-Urkunde für den Weg überreichte, lobte er ausdrücklich das "Herzblut" und die Akribie, mit dem der Verein zu Werke gegangen war. Es sei zu erwarten, dass diese "Premium"-Benotung lange stabil gehalten werde.

Vom Regionalverband Saarbrücken, der sich um das Marketing des Projektes kümmert, war zu erfahren, dass die Anfangsinvestition in den Ensheimer Wanderweg mit 12 000 Euro erheblich niedriger lag als üblich, eben weil der Verein für eine so prächtige Vorarbeit gesorgt hatte.

Verbandsdirektor Peter Gillo lobte denn auch die Ensheimer für ihr bemerkenswertes Engagement. Premiumwege seien wichtig für den Tourismus im Saarland. Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin von Saarbrücken - die Stadt ist zuständig für Wege und Infrastruktur - brachte auf den Punkt, was die Wanderer seit langer Zeit an dem nun ausgezeichneten Weg schätzen: Er sei "gerade im Sommer wegen der vielen kühlen Plätze einfach wundervoll".

Hunderte Besucher kamen am Mittwoch wieder zum traditionellen Ensheimer Brunnenfest an Mariä Himmelfahrt, wo von der Pünktlichkeit im Ablauf über die Unterhaltung (Gesangs- und Musikgruppe "Die Bergkehlchen" aus Uchtelfangen und Parforcehornbläser St. Georg Saarbrücken), die Beschallung und die Beköstigung alles als so "Premium" empfunden wurde, wie es dem Anlass entsprach. Ensheim. Der mit dem "Premium"-Siegel des Deutschen Wanderinstitutes ausgezeichnete Ensheimer Brunnenweg verbindet elf Brunnen des Ensheimer Tales. Diese Brunnen wurden meist zwischen 1912 und 1934 angelegt, und zwar ohne strategische Notwendigkeit für die Wasserversorgung von Mensch und Tier, also überwiegend aus Freude am Tun. Sie wurden in den letzten beiden Jahrzehnten zunächst vom Männergesangverein und danach vom eigens gegründeten Verein der Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal mit erheblichem Aufwand restauriert. Das Wasser der Brunnen ist offiziell "kein Trinkwasser", wird aber dennoch von vielen Kennern getrunken. Der Wanderweg ist zehn Kilometer lang, weist knapp 300 Höhenmeter auf und gilt als mittelschwer. Als Gehzeit sind drei Stunden veranschlagt. Startpunkte sind der Wanderparkplatz im Wogbachtal (nahe Flughafen, 80 Plätze) und, aus Richtung St. Ingbert, der Wanderparkplatz "Staffel" an der L 108 (40 Plätze). Der Weg ist mit und gegen den Uhrzeigersinn ausgeschildert. Einkehrmöglichkeiten bieten das Waldhaus im Wogbachtal sowie der Dorfkrug in Heckendalheim. Der Ensheimer Brunnenweg ist der fünfte Wanderweg im Regionalverband, der das Premium-Siegel erhielt. Mit 51 von 100 möglichen Punkten ist er der höchst bewertete. Brunnenwegs-"Vater" Norbert Thiel hat in einer Broschüre die Geschichte der Brunnen zusammengefasst. Der Regionalverband hat einen Flyer zum Premium-Wanderweg herausgebracht. wp

ensheimer-brunnen.de

tourismus-saarland.de.

die-region-saarbruecken.de.

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