Generalprobe für den großen Test

Merzig-Wadern/Saarlouis. "Es ist noch ziemlich viel zu lernen", hat Natascha Harion, 17 Jahre, aus Dillingen festgestellt. Sie erlernt den Beruf der Bäckereifachverkäuferin, ist im letzten Lehrjahr und hat unlängst probeweise an einer Prüfung teilgenommen

 Die Auszubildenden sind auf einem guten Weg zur Gesellenprüfung. Foto: Gerhard Alt

Die Auszubildenden sind auf einem guten Weg zur Gesellenprüfung. Foto: Gerhard Alt

Merzig-Wadern/Saarlouis. "Es ist noch ziemlich viel zu lernen", hat Natascha Harion, 17 Jahre, aus Dillingen festgestellt. Sie erlernt den Beruf der Bäckereifachverkäuferin, ist im letzten Lehrjahr und hat unlängst probeweise an einer Prüfung teilgenommen. Die war nach Art der regulären Abschlussprüfung am Technisch-Gewerblichen und Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum (TGBBZ) in Saarlouis. Ansporn zum Lernen Die Schule führte bereits zum vierten Mal mit der Bäckerinnung Saarlouis-Merzig diesen Leistungswettbewerb durch. Die "abgespeckte Gesellenprüfung" solle den jungen Leuten zeigen, wo sie stehen und Ansporn zum Weitermachen sein, sagte der Innungs-Obermeister Karl-Heinz Kolb. Er betonte, dass die Innung Saarlouis-Merzig als einzige der vier Bäckerinnungen im Saarland dem Nachwuchs im Bäckerhandwerk diese Chance biete. "Auf dem letzten Teilstück der Ausbildung verlässt manchen die Lust oder der Glaube an sich selbst", hat der Lehrer Heinz Bayer an seinen Schülern beobachtet. Bei dem Sieger im Leistungswettbewerb, Stephan Maas, 19, aus Ensdorf, Auszubildender in der Bäckerei Breininger, Lisdorf, ist das allerdings anders. "Ich schließe auf jeden Fall meine Bäckerlehre ab", sagte Maas. "Da hat man etwas Bodenständiges. Dann will ich aber noch mein Fachabitur machen und studieren."Nur 50 Prozent bestehen Wäre der Leistungswettbewerb bereits die richtige Gesellenprüfung gewesen, hätte lediglich die Hälfte der insgesamt 14 Teilnehmer bestanden. Der Schulleiter Gerhard Haschke befand: "Die Zahl derjenigen, die zwei Gänge zulegen müssen, ist größer als voriges Jahr." Er überreichte am Dienstag den Teilnehmern in der Aula der Schule Urkunden. Die Besten bekamen außerdem Geschenkgutscheine vom Förderverein der Schule. Das waren bei den angehenden Bäckereifachverkäuferinnen: Amela Kovacevic, Weiskirchen; Linda Leinenbach, Hülzweiler; Tamara Oehm, Siersburg. Die besten in der Bäckerprüfung waren: Markus Koch, Wadrill; Tim Pfeifer, Neipel; Stephan Maas, Ensdorf. Die sieben angehenden Verkäuferinnen mussten unter "prüfungsähnlichen Bedingungen", wie die Lehrerin Petra Mang berichtete, unter anderem Pralinenpräsente gestalten, Plakate für den Verkaufsraum entwickeln, eine Platte mit vier verschiedenen Kuchensorten herrichten, Formgebäck verpacken. Mang fügte hinzu: "Der Gesamteindruck, das Erscheinungsbild und die Arbeitsweise wurden auch bewertet." Die sieben angehenden Bäcker, darunter mit Sarah Klein aus Altenkessel, die bei der Bäckerei Babrake in Wadgassen ausgebildet wird, auch eine Frau, mussten Teige zu Broten und Brötchen verarbeiten, außerdem kleine Snacks zubereiten, Hygienevorschriften beachten und die Zutaten berechnen.Anschub geben "Wir wollen den jungen Leuten auf die Sprünge helfen. Schließlich wollen wir ja auch gute Leute in den Betrieben haben", erklärte Obermeister Kolb. Bei der Preisverleihung machte Landrätin Monika Bachmann allen Auszubildenden Mut: "So wie Sie gucken, werden Sie bestimmt alle die Prüfung bestehen. Keiner guckt gelangweilt." Eine gute Ausbildung und lebenslange Weiterbildung seien wichtig. "Es lohnt sich. Der Kunde wird es Ihnen danken", sagte Bachmann.

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