Gemeinsam statt einsam

Theley. Im Frühjahr 2010 eröffnete die Stiftung Hospital in St. Wendel ein Haus mit Senioren-Wohngemeinschaften und verwirklichte innerhalb eines landesweiten Modellprojekts eine neue Wohnform für ältere Menschen

Theley. Im Frühjahr 2010 eröffnete die Stiftung Hospital in St. Wendel ein Haus mit Senioren-Wohngemeinschaften und verwirklichte innerhalb eines landesweiten Modellprojekts eine neue Wohnform für ältere Menschen. Das Konzept ist als Alternative zur stationären Dauerpflege gedacht und soll die Angebotslücke zwischen dem betreuten Wohnen und der vollstationären Pflege im Seniorenheim schließen. Die neue Wohnform schlug so gut ein, dass auch in anderen Gemeinden ein hohes Interesse an dieser Idee bekundet wurde. So konnte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Tholey das neue Projekt "Seniorenhaus Theley" realisiert werden, das im Januar 2012 bezogen wird. In der Primstalstraße in Theley baut die Stiftung Hospital auf zwei Etagen vier Wohngemeinschaften für 33 Senioren. Dabei werden jeweils acht Wohnungen zu einer Gruppe gegliedert. Jedem Bewohner steht eine circa 30 bis 46 Quadratmeter große abgeschlossene, barrierefreie Wohnung zur Verfügung, die aus Wohnraum mit integrierter Küche, Schlafzimmer und Duschbad besteht.

Selbstständigkeit erhalten

Zu jeder Wohngemeinschaft gehört ein großer Gemeinschaftsbereich mit Küchenzeile für gemeinsame Aktivitäten, ein Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trockner sowie ein Abstellraum. "Das Konzept ist darauf ausgelegt, die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Die alten Menschen können hier selbstbestimmt wohnen und gleichzeitig gemeinsam mit anderen den Alltag verbringen", erläutert Hospitaldirektor Karl Kasper. Und weiter: "Viele ältere Menschen wohnen alleine in viel zu großen Häusern, können bei den steigenden Energiepreisen kaum mehr kostengünstig wirtschaften und vereinsamen immer mehr. In unseren Wohngemeinschaften wird dies anders. Die Leute sollen sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Jeder kann das einbringen, was er noch gut kann. Die gegenseitige Unterstützung spart Geld und hilft, andere Kostenträger zu entlasten." Zudem würde durch die neue Wohnform die Unterbringung in einem Heim zumindest hinausgezögert.

Man wolle zum einen die Selbstständigkeit möglichst lange erhalten, zum andern den älteren Menschen alle Annehmlichkeiten und Hilfen bis hin zur Pflege bieten, die sie im Alter benötigen, sagt Engelbert Schreiner, Leiter der Altenhilfe in der Stiftung Hospital. So sind in der Senioren-WG mehrere Hausdamen präsent, die Ansprechpartnerinnen für die Bewohner sind und überall dort helfen, wo es klemmt. "Unser Motto heißt: gemeinsam statt einsam", betont Schreiner.

Das Seniorenhaus Theley ist direkt an das dortige Gesundheitszentrum mit Arztpraxis, Physiotherapeut, Podologe, Friseur, Bäckerei und Café angebunden, so dass man hier "kurze Wege" hat. Das Seniorenhaus Theley wird am Sonntag, 18. Dezember, mit einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt. red

Info: Stiftung Hospital St. Wendel, Ulrich Weissenauer, Tel. (0 68 51) 8 90 81 82.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort