Gemeinsam gegen Verkehrssünder

Quierschied. Mitte der 1990er Jahre führte die Gemeinde Quierschied als erste im Saarland ein eigenes Überwachungssystem für den innerörtlichen Straßenverkehr ein. Hierfür wurde ein Hilfspolizist (Hipo) beim Ordnungsamt eingestellt und ein Messgerät mit Kamera angeschafft

 Der Quierschieder Ordnungsamtsmitarbeiter Erwin Paul fotografiert ein ordnungswidrig geparktes Fahrzeug in der Rathausstraße. Foto: Kiefer

Der Quierschieder Ordnungsamtsmitarbeiter Erwin Paul fotografiert ein ordnungswidrig geparktes Fahrzeug in der Rathausstraße. Foto: Kiefer

Quierschied. Mitte der 1990er Jahre führte die Gemeinde Quierschied als erste im Saarland ein eigenes Überwachungssystem für den innerörtlichen Straßenverkehr ein. Hierfür wurde ein Hilfspolizist (Hipo) beim Ordnungsamt eingestellt und ein Messgerät mit Kamera angeschafft. In den ersten Jahren funktionierte die Jagd nach Rasern im Kernort und den Ortsteilen Fischbach und Göttelborn ohne Probleme. Laut Joachim Pfeiffer, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste und Ordnungswesen (Ordnungsamt), war und ist die Kamera häufig im Bereich der Schulen und Kindergärten im Einsatz. So werde zum Beispiel an der Grundschule Göttelborn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h häufiger überschritten. An der Quierschieder Schule seien sogar nur zehn km/h erlaubt, erklärt Pfeiffer. Geknipst wird aber auch in Wohngebieten nach Beschwerden.Im Laufe der Jahre vermehrten sich die Aufgaben des Ordnungsamtes immer mehr, sodass der fließende Verkehr nicht mehr wie notwendig überwacht werden konnte. Zur Entlastung wurde 2009 ein privater Ordnungsdienst beauftragt, Örtlichkeiten zu überwachen, die als Schwerpunkte von Vandalismus und wilden Mülllagerplätzen auffielen. Die Lauftreff-Hütte und der Pausenhof der Lasbach-Schule sind zwei dieser Plätze. Pfeiffer berichtet: "Seither hat sich das Erscheinungsbild unseres Ortes wesentlich verbessert und die Gemeinde muss weniger Geld für die Müllbeseitigung ausgeben. Wir überlegen derzeit, ob wir mittelfristig auch den ruhenden Verkehr in Zusammenarbeit mit einer Nachbargemeinde oder einem privaten Dienst überwachen können". Derzeit kooperiert man mit Sulzbach beim fließenden Verkehr, denn ab sofort werden die Ordnungshüter der Salzstadt auch in den Quierschieder Ortsteilen blitzen. Noch erledigen aber der Quierschieder Hipo und Ordnungsamts-Mitarbeiter Erwin Paul den ruhenden Verkehr. Während der Hipo aufgrund seiner Ausbildung einem Falschparker die Zahlungsaufforderung direkt ausstellen kann, darf Paul Verkehrsübertretungen nur dokumentieren und weitergeben.

Pfeiffer: "Obwohl das Parken auf erlaubten öffentlichen Flächen unserer Gemeinde immer noch kostenlos ist, ertappen wir immer wieder Verkehrsteilnehmer, die zum Beispiel Busbuchten oder Behinderten-Parkplätze zuparken. Unsere Mitarbeiter gehen dabei vor allem in den Hauptgeschäftsstraßen mit Fingerspitzengefühl vor. Wenn der Verkehr durch einen Falschparker aber massiv behindert wird, gibt es kein Pardon".

Von der Zusammenarbeit mit Sulzbach erwartet Pfeiffer neben der Entlastung des Hipos eine konzentrierte Überwachung des fließenden Verkehrs.

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