Gemeinsam gegen die Fluten

Lebach. Aus allen zwölf Städten und Gemeinden waren Vertreter nach Lebach gekommen, um bei der Überreichung der Gründungsurkunde zur vierten Hochwasser-Partnerschaft "Prims" im Saarland dabei zu sein. Untere Blies, Mittlere Saar, Obere Blies und nun Prims haben Partnerschaften, bis Ende 2012 sollen es 15 sein, allerdings nicht nur im Saarland

 Knapp an der Überflutung vorbei kam dieses Anwesen in der Tholeyer Straße (von der Umgehungsstraße aus gesehen). Foto: Stadt Lebach

Knapp an der Überflutung vorbei kam dieses Anwesen in der Tholeyer Straße (von der Umgehungsstraße aus gesehen). Foto: Stadt Lebach

Lebach. Aus allen zwölf Städten und Gemeinden waren Vertreter nach Lebach gekommen, um bei der Überreichung der Gründungsurkunde zur vierten Hochwasser-Partnerschaft "Prims" im Saarland dabei zu sein. Untere Blies, Mittlere Saar, Obere Blies und nun Prims haben Partnerschaften, bis Ende 2012 sollen es 15 sein, allerdings nicht nur im Saarland. In das Projekt sind auch Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Frankreich und Teile von Wallonien mit eingebunden, erklärte Christof Kinsinger von der Internationalen Kommission zum Schutze von Mosel und Saar.Mit von der Partie bei der Vorstellung waren weiterhin Heinrich Becker und Harry Scheer, beide vom Umweltministerium, sowie Ulrich Heintz, Natura Theel/Ill, und Klaus Rigoll, Landesamt für Umwelt- und Artenschutz.

Bei der Präsentation wurden vier Aspekte besonders hervorgehoben. Hochwasser-Partnerschaften, Bauvorsorge, Hochwasservorhersage und Informationspolitik.

Bei den Hochwasser-Partnerschaften soll zunächst das Bewusstsein für Hochwasser-Gefahren bei Anwohnern, aber auch bei den Kommunen gestärkt werden. Die Bauvorsorge habe den Schwerpunkt, Bauherrn sowie Haus- und Wohnungseigentümer zu informieren, welche Schutzmaßnahmen zum Beispiel an ihren Gebäuden im Vorfeld getätigt werden können. Die Veränderung der Wetterlage, so die Experten, könne auch verstärkt zu Hochwasser führen. Der Hochwasser-Vorhersage komme daher eine besondere Bedeutung zu. Da können Minuten entscheidend sein. Eine Studie habe gezeigt, dass im Schnitt nach sieben Jahren die Menschen die Schrecken eines Hochwassers soweit vergessen haben. Die Informationspolitik müsse immer die drohenden Gefahren den Menschen ins Bewusstsein bringen. Auch sollen die Menschen darüber informiert sein, wer im Falle des Falles Ansprechpartner ist.

Effektiver Hochwasser-Schutz, hieß es weiter, lasse sich nur betreiben, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb auch die länder- und grenzüberschreitenden Maßnahmen. Bei der Vorstellung wurde auch betont, dass Hochwasser nicht nur negative Begleiterscheinungen habe. Kleinsttiere und Mikroorganismen in Auen und Rückhalteflächen brauchen die Überschwemmungen. Da beim Hochwasser oft nur wenige Zentimeter bis zur Überflutung fehlen, müsse verstärkt dafür gesorgt werden, dass die Abfließgeschwindigkeit verzögert werde, das müsse schon an den Quellen und Oberläufen der Bäche beginnen.

Wichtig auch für die Kommunen: Diese Hochwasserschutz-Partnerschaften belasten nicht ihren Haushalt. Das Programm ist ein EU-Projekt, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wird. Bereits für April ist ein Workshop zum Thema Bauvorsorge geplant.

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