„Gemeinsam für Rosseln arbeiten“

Großrosseln · Warum soll ein Geburtstagsempfang nicht von Anfang an jedem Spaß machen? Also verzichteten die Rosselner auf Reden und Begrüßungen, als sie am Sonntag den 60. Geburtstag von Bürgermeister Jörg Dreistadt feierten.

 Ein in elegantes Weiß verpacktes Geschenk und ein freundschaftliches Armdrücken gab es von Oberbürgermeister Klaus Lorig (links). Auch Wolfgang Flohr, Vorvorgänger im Amt, gratuliert Geburtstagskind und Nachfolger Jörg Dreistadt (rechts). Fotos: Becker & bredel

Ein in elegantes Weiß verpacktes Geschenk und ein freundschaftliches Armdrücken gab es von Oberbürgermeister Klaus Lorig (links). Auch Wolfgang Flohr, Vorvorgänger im Amt, gratuliert Geburtstagskind und Nachfolger Jörg Dreistadt (rechts). Fotos: Becker & bredel

 Ganz bescheiden, nur mit Getränken, Suppe und Laugenteilchen, ganz ohne große Worte, feierten 200 Gäste ihren Bürgermeister.

Ganz bescheiden, nur mit Getränken, Suppe und Laugenteilchen, ganz ohne große Worte, feierten 200 Gäste ihren Bürgermeister.



Gern wird bei Publikumsveranstaltungen angekündigt, "keine langen Reden" zu halten. Dann erliegt irgendwann aber doch einer der Verlockung des hingestellten Mikrofones, spricht 20 Minuten, und andere folgen spontan nach. Oder es werden drei Viertel der Menschen im Saal persönlich begrüßt, was auch eine halbe Stunde dauern kann. Welch Zurückhaltung und Disziplin dagegen am Sonntagabend in der Großrosselner Rosseltalhalle, wo die Gemeinde ihrem Bürgermeister Jörg Dreistadt einen Sekt-Empfang zum 60. Geburtstag ausrichtete. Bereits vier Vorgängern - von denen der 75-jährige Wolfgang Flohr unter den etwa 200 Gästen weilte - war diese Aufmerksamkeit eines Empfanges für die Mandatsträger, Vereinsvertreter und weitere Aktive des Gemeindelebens zuteil geworden. Auch etliche Bürgermeisterkollegen aus der Umgebung waren gekommen.

"Er wollte es nicht groß haben, nichts Politisches und bewusst locker halten", verriet der verantwortliche Organisator, der Beigeordnete Fred Schuler, den Wunsch des Jubilars. Der war ihm Befehl.

So gab es denn "nur" Suppe und Laugenteilchen sowie eine lediglich zweiminütige allgemeine Begrüßung inklusive eines vom ganzen Saal gesungenen "Happy- Birthday" und einer auf den Punkt gebrachten Würdigung: "Er macht das gut, er hat Ideen, er bringt uns voran. Viel Erfolg, Glück und Gesundheit, und halt' durch", beglückwünschte Schuler den Bürgermeister.

Der hatte jeden einzelnen bereits beim Defilée an der Tür begrüßt und fasste sich nun so knapp es ging: "Mir ist es wirklich wichtig, dass wir gemeinsam für unser Rosseln etwas erreichen. Es macht Spaß, mit Euch zu arbeiten", rief er - ohne Mikro auf Augenhöhe - den Gratulanten zu. Wobei Jörg Dreistadt bewusst "Rosseln" sagte, weil er den französischen Nachbarort Kleinrosseln mit im Sinn hatte.

Anstelle von Geschenken hatte Jörg Dreistadt um Spenden für Jugendarbeit und Jugeneinrichtungen in der Gemeinde Großrosseln gebeten. Wegen der Haushaltslage kann hier das öffentliche Geld nicht so üppig fließen wie gewünscht. So brachten die meisten ein Kuvert mit Geld mit.

Es gab aber auch, und hier war die Disziplin nicht gar so streng, eine Fülle persönlicher Gaben obendrein für Dreistadt, von Büchern über Wein bis hin zur Heiligen Barbara und einem Feuerwehrhelm.

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