Gemeindewerke geben weiter Gas

Kirkel. Es waren historische Unterschriften, die Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) und Michael Schneider, Geschäftsführer der Gemeindewerke Kirkel (GWK) da gestern leisteten. "Zum ersten Mal wird so auf diesem Weg in der Gemeinde Kirkel eine Gaskonzession nach bundesweiter Ausschreibung vergeben", erläuterte John

 Bürgermeister Frank John (links) und GWK-Geschäftsführer Michael Schneider leisteten gestern historische Unterschriften. Denn zum ersten Mal wurde in Kirkel die Konzession für den Betrieb des Gasnetzes nach einem Ausschreibeverfahren vergeben. Foto: Thorsten Wolf

Bürgermeister Frank John (links) und GWK-Geschäftsführer Michael Schneider leisteten gestern historische Unterschriften. Denn zum ersten Mal wurde in Kirkel die Konzession für den Betrieb des Gasnetzes nach einem Ausschreibeverfahren vergeben. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Es waren historische Unterschriften, die Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) und Michael Schneider, Geschäftsführer der Gemeindewerke Kirkel (GWK) da gestern leisteten. "Zum ersten Mal wird so auf diesem Weg in der Gemeinde Kirkel eine Gaskonzession nach bundesweiter Ausschreibung vergeben", erläuterte John. "1992, vor der Liberalisierung des Energiemarktes, erfolgte die Vergabe ohne ein solches Bewerberverfahren."Die Unterschriften unter dem Vertrag legen nun fest, dass die Gemeindewerke Kirkel für die nächsten 20 Jahre das Gasnetz in der Gemeinde, allerdings ausschließlich des Bayerischen Kohlhofs, betreiben werden. Im Ausschreibungsverfahren hatten sich die GWK gegen den bisherigen Netzbetreiber Energis durchsetzen können. Der Kirkeler Gemeinderat hatte der Konzessionsvergabe zugestimmt (wir berichteten).

Rückwirkend zum 21. Mai 2012 tritt der neue Konzessionsvertrag in Kraft, der für die Gemeindewerke eine nun deutlich breitere Leistungsbasis darstellt. Bislang waren Wasser und Strom das Kerngeschäft. Gerade dies hatte in der Gemeinderatssitzung zu einigen Diskussionen geführt, waren doch nicht alle Ratsmitglieder der Meinung, die GWK würden die nötigen Kompetenzen mitbringen, um das Gasnetz betreiben zu können.

Doch hier soll die Nähe zur Kommunalen Energie- und Wasserversorgungs AG Neunkirchen (KEW) als 30-prozentigem Anteilseigner an den Gemeindewerken Kirkel die Lösung bringen. "Die notwendige technische und betriebswirtschaftliche Kompetenz der GWK wird durch die Zusammenarbeit mit der KEW Neunkirchen sichergestellt. Die Kooperation zwischen der GWK und der KEW, die bereits seit 1998 besteht, wird entsprechend erweitert", so Michael Schneider.

Für die Gaskunden in Kirkel werde sich, so John und Schneider, hinsichtlich der Versorgung nichts ändern, die Energis bleibe auch nach dem tatsächlichen Wechsels des Netzes an die GWK größter Gaslieferant. Für die Gemeinde allerdings, so Axel Leibrock, für die Grünen ehrenamtlicher Beigeordneter der Gemeinde und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeindewerke, bedeute der neue Vertrag einen finanziellen Mehrwert für Kirkel, würden die Gewinne aus dem Netzentgelt doch zu 60 Prozent, in diesem Maße ist Kirkel Gesellschafter der Gemeindewerke (Homburg hält weitere zehn Prozent), an die Kommune fließen. Was diese Übernahme die GWK letztendlich kosten wird, das hängt von den anstehenden Kaufverhandlungen ab. Michael Schneider nannte eine Summe von "drei bis fünf Millionen Euro. Dazwischen wird sich der Betrag bewegen". Unabhängig, wann der eigentliche Kauf über die Bühne gehen wird, ging Schneider gestern davon aus, dass zum 1. Januar 2013 die faktische Übernahme des Netzes erfolgen wird.

Auf einen Blick

 Bürgermeister Frank John (links) und GWK-Geschäftsführer Michael Schneider leisteten gestern historische Unterschriften. Denn zum ersten Mal wurde in Kirkel die Konzession für den Betrieb des Gasnetzes nach einem Ausschreibeverfahren vergeben. Foto: Thorsten Wolf

Bürgermeister Frank John (links) und GWK-Geschäftsführer Michael Schneider leisteten gestern historische Unterschriften. Denn zum ersten Mal wurde in Kirkel die Konzession für den Betrieb des Gasnetzes nach einem Ausschreibeverfahren vergeben. Foto: Thorsten Wolf

Zum Stichtag 21. Mai 2012 haben die Gemeindewerke Kirkel nach einem bundesweiten Ausschreibeverfahren die Gaskonzession für Kirkel, ausschließlich Bayerischer Kohlhof, übernommen. Zum 1. Januar 2013 soll die tatsächliche technische Übernahme aus den Händen des bisherigen Netzbetreibers Energis erfolgen. Der Kaufpreis wird, so gegenwärtige Einschätzungen, zwischen drei und fünf Millionen Euro betragen. Die Gemeinde selbst wird pro Jahr ein Konzessionsentgelt von 20 000 bis 25 000 Euro erhalten. thw

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