Gemeinderat entscheidet übers Hallenbad

Sitterswald. Morgen, 17 Uhr, ist es soweit: Dann entscheidet der Gemeinderat in der Mehrzweckhalle Sitterswald, ob das Hallenbad Kleinblittersdorf für immer geschlossen bleibt oder wieder geöffnet wird. Die Verwaltung erwartet viele Bürger und hat deshalb die Sitzung nach Sitterswald verlegt

Sitterswald. Morgen, 17 Uhr, ist es soweit: Dann entscheidet der Gemeinderat in der Mehrzweckhalle Sitterswald, ob das Hallenbad Kleinblittersdorf für immer geschlossen bleibt oder wieder geöffnet wird. Die Verwaltung erwartet viele Bürger und hat deshalb die Sitzung nach Sitterswald verlegt. "Wenn viele kommen, wäre der Sitzungssaal in der Alten Schulstraße aus Brandschutzgründen gar nicht zulässig. Alle anderen Veranstaltungsorte in Kleinblittersdorf sind belegt", erklärt Bürgermeister Stephan Strichertz. Er argumentiert, die Gemeinde hätte 1,3 Millionen Euro investieren müssen, um das Bad rasch wieder aufzumachen. Um es auf den neusten Stand zu bringen, seien sogar 4,5 Millionen Euro nötig. "Es gibt viele Gefahrenpunkte im Bad. Das hat uns ein Gutachter bestätigt. Aber wir haben nicht einmal das Geld für die kurzfristigen Maßnahmen", sagt Strichertz.Der Förderverein Kleinblittersdorfer Bäder zweifelt diese Zahlen an und beruft sich auf weit billigere Angebote von Unternehmen, die ihm vorlägen. Die Grünen wollen das Bad ebenso erhalten und führen den Investitionsstau im Bad auf jahrelange Versäumnisse von CDU und SPD zurück.

Unterdessen hat die Verwaltung Lösungen für die Betroffenen gesucht. Wie der Gemeindechef mitteilt, schwimmen die Grund- und Gemeinschaftsschüler aus Kleinblittersdorf im Hallenbad Fechingen, die Grundschüler aus Auersmacher und Rilchingen-Hanweiler in Saargemünd. Auch die Vereine seien nach Saargemünd umgezogen. "Die DLRG, die Volkshochschule und die Reha-Sportgruppe trainieren in Saargemünd. Unsere sehr kooperativen französischen Freunde haben der DLRG sogar gleich zwei Trainingstage angeboten", sagt Strichertz. Und was wurde aus dem Hallenbadpersonal? "Einige Mitarbeiter gingen aufgrund ihres Alters in den Ruhestand, andere sind weiter bei uns beschäftigt." 300 000 Euro pro Jahr kostete das Hallenbad die mit 27 Millionen Euro verschuldete Gemeinde. Auf die Frage nach der Zukunft der Bad-Immobilie antwortet Strichertz: "Es gibt einige Vorschläge, wie das Bad genutzt werden kann, doch das ist noch nicht spruchreif, und die Entscheidung liegt letztlich beim Gemeinderat." Er bestätigte, dass ein Unternehmer aus Nordrhein-Westfalen das Hallenbad in eine Eislaufhalle umwandeln wolle. "Es gab die Anfrage, mehr aber auch nicht."

Nach der bisherigen Diskussion in den Gremien scheint das Schicksal des Bades besiegelt. Drei der fünf Ortsräte sind für die Schließung.

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