"Gemeinde muss mehr Werbung machen"

Quierschied. Die Gemeinde Quierschied hat nur noch knapp 14 000 Einwohner. 1994 waren es noch 16 000. Und dieser Schrumpfungsprozess geht weiter. Bis 2025 soll die Einwohnerzahl um weitere 1000 sinken. Schlecht sind auch die Prognosen für die Geburtenzahlen. Wurden 1993 noch 171 Kinder geboren, waren es 2008 nur noch 65

 Die Gemeinden müssen Antworten finden auf die Überalterung der Gesellschaft. In Quierschied ist dabei auch und vor allem die Meinung der Einwohner gefragt. Foto: dpa

Die Gemeinden müssen Antworten finden auf die Überalterung der Gesellschaft. In Quierschied ist dabei auch und vor allem die Meinung der Einwohner gefragt. Foto: dpa

Quierschied. Die Gemeinde Quierschied hat nur noch knapp 14 000 Einwohner. 1994 waren es noch 16 000. Und dieser Schrumpfungsprozess geht weiter. Bis 2025 soll die Einwohnerzahl um weitere 1000 sinken. Schlecht sind auch die Prognosen für die Geburtenzahlen. Wurden 1993 noch 171 Kinder geboren, waren es 2008 nur noch 65. Mit dem Bevölkerungsschwund geht eine Überalterung einher. Stichwort: demografischer Wandel. Ein weiteres Problem: Auch die Einnahmen der Kommunen werden weniger. Ein Teufelskreis. Doch die Gemeinde Quierschied will da rauskommen, und zwar mit dem "Integrierten Gemeindeentwicklungskonzept, kurz Geko genannt. Fachleute der Firma Agsta aus Völklingen unterstützen die Gemeinde. Am Mittwochabend wurde im Kultursaal das Konzept bei einem Bürgerforum vorgestellt. Die Bürger spielen eine wichtige Rolle bei der Erstellung. 60 Interessierte waren gekommen. "Wir müssen diesen Schrumpfungsprozess aktiv gestalten", machte Bürgermeisterin Karin Lawall zu Beginn deutlich. Dabei sollten die Bürger mitwirken. Sie müssten sagen, wie sie sich ihre Gemeinde der Zukunft vorstellen. Darauf aufbauend werde dann das Entwicklungskonzept erstellt. Die Gemeinden müssten auf die geänderten Rahmenbedingungen reagieren, erklärte Agsta-Mitarbeiterin Verena Tonnellier und betonte: Das Entwicklungskonzept befasse sich mit allen drei Gemeindeteilen. Dann waren die Bürger gefragt. An drei Tafeln sollten sie notieren, wie sie Quierschied heute sehen, wie die Gemeinde im Jahr 2025 aussehen soll und was man dafür tun muss. Innerhalb einer Stunde waren die drei Stellwände voll mit Anregungen, aber auch mit Kommentaren. In "Quierschied heute" sehen die meisten ein funktionierendes Vereinsleben und tolle Sportmöglichkeiten. Weiter hieß es: Quierschied sei lebendig, habe eine prima Verkehrsanbindung, sei umgeben von viel Grün, verfüge über gute Waldwege. Außerdem gebe es ein tolles kulturelles Angebot. 2025 soll die Gemeinde unter anderem über eine gute Nahversorgung verfügen. Die Rede war von einem besseren Angebot für seniorengerechtes Wohnen und von mehr Radwegen. Einer wünschte sich ein verkehrsberuhigtes Zentrum, ein anderer, dass endlich das ehemalige Grubengelände Camphausen mit Firmen belegt ist. Ein interessanter Wunsch für 2025: keine Ortsräte mehr und eine kleinere Verwaltung. Die Gemeinde müsse dafür sorgen, dass die Vereine weiterhin unterstützt werden, lautete eine Forderung auf der Tafel "Was tun ?". Weiterhin wurde die Einrichtung eines Beschwerdemanagements gefordert und: Die Gemeinde müsse mehr Werbung machen. Andere Forderungen: Abriss des alten Rathauses und des Kultursaals - sie wirkten wie ein Sperrriegel - sowie die Schaffung von mehr Parkplätzen in der Ortsmitte. Die Agsta-Mitarbeiter werden nun die Anregungen in Handlungsempfehlungen packen. Beim nächsten Bürgerforum werden sie vorgestellt. Spätestens Anfang 2011 soll der Termin dafür sein.

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