Gemeinde Mettlach plant mit zehn neuen Windrädern

Weiten · Nahe den Mettlacher Ortsteilen Weiten und Orscholz sollen sich künftig bis zu zehn neue Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von rund 200 Metern drehen. Dies erfuhren die Bürger auf einem Infoabend in Weiten.

Auf einer Informationsveranstaltung in der Weitener Mehrzweckhalle hat am Freitag die Gemeinde Mettlach das von ihr favorisierte Konzept für die Windkraftstandorte "Östlich Schwarzbruch" bei Orscholz und "Wintersteinchen" bei Weiten vorgestellt. Mit der Erschließung dieser Windparks hat der Gemeinderat vergangene Woche die Wiesbadener Firma Abo-Wind beauftragt. Bei der Versammlung am Freitag präsentierten zwei Vertreter der Firma ihre Vorstellungen für die Windparks, mit denen sie im Interessenbekundungsverfahren der Gemeinde den Zuschlag bekommen hatte.

Maximal möglich: 13 Räder

Albrecht Gölzer vom Saarbrücker Büro der Firma erklärte, Abowind sei es dabei um eine "vernünftige Maximalplanung" gegangen: "Wir wollten zeigen, was auf den Flächen möglich ist." Nach Ansicht der Projektentwickler könnten auf den betreffenden Flächen bis zu 13 Windräder betrieben werden. Allerdings rechnet Abo-Wind selbst damit, dass diese Maximalzahl im Zuge der weiteren Planungen auf zehn reduziert wird. Dabei würden alle Windräder einen Mindestabstand von 1000 Meter zur bebauten Ortslage einhalten.

Für den Bereich "Östlich Schwarzbruch" sieht das Konzept drei Windräder vor, die allesamt im Wald stehen würden. Bis zu neun Anlagen könnten bei Weiten gebaut werden, wo die Windkraft-Konzentrationszone auf drei Areale verteilt ist: Holscheider Wald (vier Anlagen), Wintersteinchen I (drei) und Wintersteinchen II (zwei). Aber, so Gölzer: "Wir werden mit großer Sicherheit im Laufe des Planungs- und Genehmigungsverfahrens ein oder zwei Anlagen dort verlieren." Daher rechne Abo-Wind mit insgesamt zehn Windrädern auf den beiden Gebieten.

Gemeinde für Flächenpool

Ein großer Teil der Grundstücke in den genannten Gebieten befindet sich im Eigentum der Gemeinde oder des Saarforst-Landesbetriebes. Wie Bürgermeister Carsten Wiemann in Weiten betonte, strebe die Gemeinde eine so genannte Flächenpool-Lösung an, bei der diese Grundstücke mit denen in privatem Eigentum gemeinsam erschlossen und geplant werden sollen. Damit wolle die Gemeinde die Planungshoheit so lange wie möglich in eigenen Händen behalten und zugleich konkurrierende Planungen vermeiden. Zudem hatte der Gemeinderat mit der Einleitung dieses Bebauungsplanverfahrens auch gleichzeitig eine Veränderungssperre beschlossen. Jedwede wertsteigernde Veränderung an den betroffenen Grundstücken (wie etwa der Bau eines Windrades) oder auch deren Verkauf seien dadurch genehmigungspflichtig und könnten von der Gemeinde unterbunden werden. "Durch die Veränderungssperre haben wir zudem ein Zeitfenster von zwei, im Extremfall bis zu vier Jahren, die wir uns für eine durchdachte Planung nehmen können", sagte Wiemann. Er ging auf der Versammlung auch auf die Fragen und Bedenken aus den Reihen der rund 80 Besucher ein. Der Bürgermeister betonte, dass für das jetzt eingeleitete Bebauungsplanverfahen noch eine Vielzahl von Fachgutachten erstellt werden müssten, was noch mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen werde. Auch die an diesem Abend vorgestellten Standorte der Windräder seien, ebenso wie ihre endgültige Anzahl, nicht fixiert und könnten im Laufe des Planungsverfahrens noch verändert werden.

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