Gemeinde lässt Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten zu

Weiskirchen. Der Weiskircher Gemeinderat hat keine grundsätzlichen Bedenken bei der Aufstellung von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten. Dies beschlossen mit großer Mehrheit die Ratsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung. Vorausgegangen war eine Verordnungsentwurf des Ministeriums für Umwelt, der zurzeit in allen saarländischen Gemeinden zur Entscheidung vorliegt

 Keine Einwände zur Aufstellung von Windrädern in Landschaftschutzgebieten, wie es das Land plant, hat der Rat der Gemeinde Weiskirchen. Foto: Norbert Wagner

Keine Einwände zur Aufstellung von Windrädern in Landschaftschutzgebieten, wie es das Land plant, hat der Rat der Gemeinde Weiskirchen. Foto: Norbert Wagner

Weiskirchen. Der Weiskircher Gemeinderat hat keine grundsätzlichen Bedenken bei der Aufstellung von Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten. Dies beschlossen mit großer Mehrheit die Ratsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung. Vorausgegangen war eine Verordnungsentwurf des Ministeriums für Umwelt, der zurzeit in allen saarländischen Gemeinden zur Entscheidung vorliegt. Demnach wurde auch der Gemeinde Weiskirchen in Anwendung des Saarländischen Naturschutzgesetzes und des Bundesnaturschutzgesetzes die Gelegenheit eingeräumt, binnen einer Monatsfrist über die Errichtung von Windrädern in Landschaftsschutzgebieten Stellung zu nehmen."Für mich greift dieser Entwurf zu kurz", wandte Christof Adams (SPD) ein. Es sei darin nicht explizit angegeben, was unter "vorrangigen landschaftsschutzrechtlichen Belangen" zu verstehen sei. Ebenfalls wundere er sich darüber, dass ehemals ausgeplante Flächen wie der Wildpark in der neuen Fassung wieder greifbar geworden seien. "Jetzt ist das mehr oder weniger egal", so der Sozialdemokrat. An die Grüne Alternative Liste richtete er die Frage: "Wie würden Sie es sehen, wenn es sich nicht um Windräder, sondern um ein Straßenprojekt handelte?"

"Die Waldzerstörung, die mit dem Ausbau der Nordumfahrung Merzig einhergeht, ist unvergleichlich größer als der Flächenbedarf für Windräder", konterte GAL-Sprecher Heinrich Selzer. Das gelte selbst für die umweltschonendste Variante. "Selbst wenn wir hier sechs Windräder aufstellen, können wir nicht einen solchen Schaden anrichten", betonte Selzer. Der Vollzug der aktuellen Angelegenheit sei, dass eine Aufstellung von Windrädern - auch in Waldgebieten - nun möglich sei. Selzer: "Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir etwas dafür tun."

Schließlich gab es eine breite Zustimmung, auch aus den übrigen Fraktionen. Bauausschuss und Werksausschuss hatten in ihrer gemeinsamen Sitzung bereits Ende November zum dieser Thematik Stellung bezogen. Mehrheitlich hatte der Ausschuss dem Gemeinderat empfohlen, den Verordnungsentwurf in der vorliegenden Form zur Kenntnis zu nehmen und keine grundsätzlichen Bedenken dagegen vorzubringen. "Für mich greift dieser Entwurf zu kurz."

Christof Adams, SPD

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