Völklingen. "Keep Cole!" Die saarländischen Musiker Dietmar Kunzler, Gitarre, und Edgar Johann Bach, Klavier, erinnern in einem eigenen Programm an den legendären Nat King Cole. Die Liste von dessen Hits reicht bis in das Jahr 1964. Ein Jahr später starb er an Lungenkrebs. Um so bemerkenswerter, wie frisch seine Musik heute, gut ein halbes Jahrhundert nach ihrem Entstehen, wirkt. Kunzler und Bach haben sich offensichtlich sehr mit Cole auseinander gesetzt. Das wurde am Sonntagnachmittag zur "Blauen Stunde" im Festsaal des historischen Völklinger Rathauses deutlich. Das Duo serviert "Frim Fram Sauce" im originalen Arrangement. Für Gesundheitsapostel ist diese rote Soße kaum geeignet. Aber Freunde des frechen, leichten, unbeschwerten Jazzgesanges dürfen genießen. Und wie!"Schieß mich doch zum Mond" singt Kunzler, nach dem Cole-Titel "Fly me to the moon". "Eddy" Bach widmet sich der legendären "Basin Street" im "Laster-Sperrbezirk" des New Orleans um 1900, eine Straße, in der sämtliche Laster blühen wie einst im Mai. Die absolute Fingerfertigkeit, mit der Bach und Kunzler ihre Instrumente bedienen, erleichtert den gedanklichen Sprung an den sommerlichen Mississippi bei New Orleans sehr. Hoher Improvisationswille zeichnet das Duo aus, Spielfreude und Authentizität. Das Publikum kommt, wieder einmal, im Völklinger Rathaus-Konzertsaal auf seine Kosten. Wer bei dieser groovigen "Route 66", dem samtweich dahin gehauchten "Autumn leaves" oder dem beschwingten Bossa Nova "It's wonderful" nicht ins Schwärmen kommt, müsste seine Reflexe überprüfen lassen. Dem Publikum in Völklingen passiert das nicht. Alle Füße wippen artig im Takt mit. Viel Applaus!