Gelbe Post verschwindet aus St. Wendels Stadtbild

St. Wendel. Die Post in St. Wendel wird es in ihrer jetzigen Form nicht mehr lange geben. Nach Vorstandsplänen des Unternehmens soll bis spätestens Ende 2011 Schluss sein. Bis dahin will sich der gelbe Riese von allen bundesweit noch 500 eigenbetriebenen Filialen trennen und die Aufgaben Handelspartnern übertragen

St. Wendel. Die Post in St. Wendel wird es in ihrer jetzigen Form nicht mehr lange geben. Nach Vorstandsplänen des Unternehmens soll bis spätestens Ende 2011 Schluss sein. Bis dahin will sich der gelbe Riese von allen bundesweit noch 500 eigenbetriebenen Filialen trennen und die Aufgaben Handelspartnern übertragen. "Das ist kein Geheimnis", sagt Thomas Kutsch, Sprecher der Deutschen Post in Frankfurt/Main. Diese Entwicklung gehe auf einen Vorstandsbeschluss vom März vergangenen Jahres zurück. Eine Entscheidung über den Schließungstermin in St. Wendel stehe allerdings noch aus. Kutsch: "Aber wir werden ein Vierteljahr davor den Bürgermeister informieren." Das müsse laut Gesetz auch so gemacht werden. Erst dann schaue sich die Post nach Vertragspartnern um, die die Aufgaben in der jeweiligen Stadt übernehmen. Das könne beispielsweise ein Schreibwarengeschäft sein. Der Postsprecher versicherte, dass sich am Service für Kunden nichts ändern werde. "Die Menschen werden nur an einer anderen Stelle der Stadt von neuen Gesichtern bedient. Das Angebot bleibt identisch." Das treffe sowohl auf die Postdienstleistungen als auch auf die Postbank-Geschäfte zu. Wie der Sprecher weiter informierte, seien bis Ende 2011 betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit dem Abbau der Eigenfilialen ausgeschlossen. "Wenn wir die Kollegen über das Aus ihrer Filiale informieren, werden wir ihnen auch einen Alternativ-Arbeitsplatz anbieten." Das sei in St. Wendel bislang nicht nötig.Keine Auswirkungen habe die Schließung auf den Zustellstützpunkt Brief, der im selben Haus in der Mommstraße untergebracht ist. Hier kommt die Post an, wird sortiert und von Postboten an die Hausbriefkästen verteilt. Kutsch: "Der Zustellstützpunkt ist gar nicht von den Umstrukturierungen tangiert." Diese treibe die Post bereits seit rund 15 Jahren voran. Deutschlandweit sei das Unternehmen per Gesetz dazu verpflichtet, mindestens 12 000 Filialen zu haben - ob selbstgeführt oder über einen privaten Anbieter. "Es sind heute aber noch 14 000", berichtete Postsprecher Kutsch. Meinung

Der Service muss bleiben

Von SZ-RedakteurMatthias Zimmermann Am Vorstandsbeschluss, die eigenen Filialen der Deutschen Post bundesweit zu schließen, wird nicht mehr gerüttelt. Da können die Kunden nur hoffen, dass den Konzernbossen bewusst ist, wie wichtig für viele Menschen die Dienstleistungen des Unternehmens sind. Immer wieder hagelte es in vom Aus der posteigenen Häuser betroffenen Städten und Gemeinden Kritik an der Alternative, Post- und Bankgeschäfte in anderen Märkten erledigen zu müssen. Die Post muss nach geeigneten Partnern suchen, um den Service halten zu können.

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