Gegen das Vergessen - Mut gegen Gewalt

Sulzbach. Es war an einem Freitag im August 2002, als beim Salzbrunnenfest der Türke Ahmet S. vom damals 25-jährigen Carlos N. aus Sulzbach erstochen wurde. Der damals vermutete Hintergrund der Tat: Fremdenfeindlichkeit

Sulzbach. Es war an einem Freitag im August 2002, als beim Salzbrunnenfest der Türke Ahmet S. vom damals 25-jährigen Carlos N. aus Sulzbach erstochen wurde. Der damals vermutete Hintergrund der Tat: Fremdenfeindlichkeit. Kurz darauf wurde in der Stadt von vielen gesellschaftlichen Gruppen eine Art Bündnis "gegen jeglichen Terror, Gewalt, Rassismus und für mehr Demokratie und mehr Toleranz in unserer Gesellschaft" ins Leben gerufen. Dieses Bündnis wollen die Sulzbacher Jusos, der DGB Ortsverband Sulzbach, die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sulzbach-Hühnerfeld und die Stadt Sulzbach erneuern. Gemeinsam laden sie für Sonntag, 12. Oktober, um 16 Uhr ins Salzbrunnenhaus zu einer Veranstaltung ein unter dem Motto: "Wohin gehst du, Sulzbach? Gegen das Vergessen! Mut gegen Gewalt!". Plakate mit diesem Titel hängen schon seit Tagen in allen Geschäften der Stadt. Die Idee zur Erneuerung des Bündnisses hatte Rosemarie Moog, die Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Sulzbach. "Ausschlaggebend für mich war die aggressive Werbung der NPD dieses Jahr beim Weltfrauentag auf dem Ravanusaplatz", sagt Moog: "Da wusste ich, dass wir in der Stadt unbedingt wieder ein Zeichen gegen Rassismus setzen müssen." Moog weiß noch, dass es in den Monaten nach der schrecklichen Tat im August 2002 zahlreiche Aktionen gegen Terror, Gewalt und Rassismus gab. Unter anderem sei damals auch ein Kriminalitätsbeirat ins Leben gerufen worden. "Leider aber ist alles in den vergangenen Jahren weniger geworden und dann ganz eingeschlafen", bedauert Rosemarie Moog. Sie ist froh, dass sie mit den Sulzbacher Jusos und der Awo Mitstreiter für ihr Projekt gefunden hat. "Terror und Fremdenfeindlichkeit sind für uns schon immer ein Thema gewesen", erklärt Catrin Broh, die Sulzbacher Juso-Vorsitzende und betont: "Wir werden bei der Veranstaltung einen Film gegen Rechts zeigen." Tim Rozenski, der Juso-Kreisvorsitzende weist darauf hin, dass die Jusos mit Timo Meyer aus Friedrichsthal einen Referenten für Rechtsradikalismus haben. "Wir wollen mit allen ausländischen Mitbürgern in den Dialog treten", formuliert Waltraud Trauthwein, die Chefin der Awo Sulzbach-Hühnerfeld einen Hauptgrund für die Veranstaltung. Sie selbst habe das aggressive Werben der NPD mitbekommen und erlebe auch immer wieder Anzeichen von Gewalt, vor allem bei Jugendlichen, berichtet Trauthwein. Rosemarie Moog abschließend: "Wir wollen mit unserer Veranstaltung auch erreichen, dass Terror, Gewalt und Rassismus immer wieder thematisiert werden." "Wir wollen mit unserer Veranstaltung auch erreichen, dass Terror, Gewalt und Rassismus immer wieder thematisiert werden."Rosemarie Moog

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort