Gegen Cattenom und für Ökostrom

Losheim. Die Grün-Alternative Liste Losheim (GALL) hat gestern eine Resolution zur Abschaltung des Akw vorgelegt, die sie in der nächsten Sitzung des Losheimer Gemeinderates zur Abstimmung stellt

 Es gibt Zweifel an der Sicherheit des AKWs Cattenom. Foto: Honk

Es gibt Zweifel an der Sicherheit des AKWs Cattenom. Foto: Honk

Losheim. Die Grün-Alternative Liste Losheim (GALL) hat gestern eine Resolution zur Abschaltung des Akw vorgelegt, die sie in der nächsten Sitzung des Losheimer Gemeinderates zur Abstimmung stellt. Wie GALL-Fraktionssprecher Joachim Selzer mitteilte, habe die GALL den Resolutionsentwurf der Verwaltung vorgelegt und zugleich beantragt, dass dieser in der nächsten Ratssitzung diskutiert werden soll."Cattenom muss abgeschaltet werden", so lautet die Kernforderung der GALL-Resolution, in der es zur Debatte um die Zukunft der Atomenergie weiter heißt: "Es muss gelingen, unseren französischen Nachbarn deutlich zu machen, dass wir das Rest-Risiko Cattenom nicht zu tragen gewillt sind. Die Laufzeit dieses Pannenreaktors darf nicht verlängert werden. Er muss möglichst sofort abgeschaltet werden." Die Gemeinde Losheim am See solle sich sofort aktiv an den initiierten Unterschriftenaktionen in der Region beteiligen, ebenfalls zu Mahnwachen und Protestaktionen aufrufen und diese unterstützen. Noch vor den Sommerferien soll sich der Gemeinderat Losheim nach dem Willen der GALL mit einem eigenen kommunalen Energiekonzept befassen, das sich am Masterplan des Landes orientieren und den Bürgern konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Energieeffizienz und zum Einstieg in die Nutzung der erneuerbaren Energien vorschlagen solle. Die Resolution nennt auch konkrete Arbeitsaufträge für die Kommunalpolitik: "Der Gemeinderat Losheim unterstützt den schnellen und energischen Ausbau der Windkraft in unserer Region. Der Masterplan Energie der Landesregierung muss dabei den neuen Gegebenheiten Rechnung tragen und vieles möglich machen: Mehr Windräder, mehr Fotovoltaik-Dachanlagen, mehr Biogasanlagen, mehr dezentrale Stromversorgung durch Stadtwerke, lokale und regionale Unternehmen und Bürgergenossenschaften."

In ähnlicher Form äußert sich auch der Kreisverbandsvorsitzende der Grün-Alternativen Liste, Henry Selzer. Die Politik müsse die Bedingungen des Ausstieges aus der Atomenergie und die Rahmenbedingungen für einen noch massiveren Einstieg in Ökostrom jetzt schaffen. "Moratorien helfen nur, wenn danach in diesem Sinne gehandelt wird", findet Selzer. Die Interessen der Atomlobby und auch der Kohlelobby müssen nach seiner Überzeugung zurückgedrängt werden zu Gunsten des konsequenten Ausbaus einer dezentralen Energieversorgung auf der Grundlage der erneuerbaren Energien. "Jede Gemeinde im Landkreis hat ihre Möglichkeiten. Sie muss sie nutzen. Die Bürger werden dies tragen, wenn Bürgerbeteiligung, Transparenz und Konsequenz an den Tag gelegt werden", bekräftigt Selzer.

Die GAL fordere die Bürger des Landkreises auf, sich an allen Protest-Aktionen gegen den Weiterbetrieb des Kernkraftwerkes in Cattenom zu beteiligen. Am kommenden Sonntag, 27. März, findet in Perl im Kreisverkehr vor der Schengener Brücke (B 407) eine Sonntagsaktion für die Abschaltung von Cattenom statt. Am Freitag, 1. April, findet in Perl eine weitere Demonstration zum Thema statt.

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