Gefahren in der dunklen JahreszeitAchtung am Morgen und in der DämmerungWichtige Tipps zum Überleben

Sulzbach/St. Ingbert. Der Herbst bringt für Autofahrer zahlreiche Gefahren mit sich. Nebel und Regen verschlechtern zum Beispiel die Sicht. Viele Straßen werden zunehmend mit Laub bedeckt, was schnell zu einer gefährlichen Rutschbahn werden kann. Auch für Fußgänger, Radfahrer und vor allem Kinder wird diese Jahreszeit zunehmend gefährlich

Sulzbach/St. Ingbert. Der Herbst bringt für Autofahrer zahlreiche Gefahren mit sich. Nebel und Regen verschlechtern zum Beispiel die Sicht. Viele Straßen werden zunehmend mit Laub bedeckt, was schnell zu einer gefährlichen Rutschbahn werden kann. Auch für Fußgänger, Radfahrer und vor allem Kinder wird diese Jahreszeit zunehmend gefährlich.

Durch die früher einsetzende Dämmerung verschiebt sich zudem der Wildwechsel in verkehrsreichere Zeiten. Dadurch passieren mehr Wildunfälle. "Deshalb ist erhöhte Aufmerksamkeit für alle am Straßenverkehr Beteiligte gefordert", sagt Polizeioberkommissar Frank Reinke, Arbeitsbereich Einsatz, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeibezirk Saarpfalz-Kreis in Homburg, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung (siehe nebenstehende Tipps). Ein Liste besonderes vom Wildwechsel gefährdeter Strecken gibt es auch in und um St. Ingbert, Sulzbach und Dudweiler (siehe Auf einen Blick). Trotzdem gilt: "Aufmerksamkeit auf allen Straßen".

In diesem Zusammenhang rät die Polizei Autofahrern dringend, die Licht-Anlage ihres Fahrzeugs in Fachwerkstätten überprüfen zu lassen. Das gelte auch für Brummifahrer. Reinke: "Wer mit Licht unterwegs ist, verschafft sich einen klaren Sicherheitsvorteil und erfüllt zudem auch rechtliche Verpflichtungen."

Abblendlicht einschalten

Laut Straßenverkehrsordnung müssen Autofahrer das Abblendlicht auch tagsüber einschalten, wenn beispielsweise Nebel oder Regen die Sicht erheblich behindert. Nur dann dürfen auch vorhandene Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden. Die Nebelschlussleuchte etwa darf nur eingeschaltet werden, wenn die Sicht durch dichten Nebel weniger als 50 Meter beträgt.

St. Ingbert. "Wildunfälle passieren grundsätzlich ganzjährig", sagt Polizeioberkommissar Frank Reinke. Erfahrungsgemäß nehmen diese aber im Frühjahr und im Herbst zu. Über 90 Prozent der Unfälle passieren zwischen Tier und Pkw. Besondere Vorsicht sei geboten, da Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine in Gruppen beziehungsweise in Rotten auftreten. Hauptsächlich im Bereich von Bundes- und Landstraßen würden die Tiere in den frühen Morgenstunden und ab einsetzender Abenddämmerung die Fahrbahn wechseln: "Die meisten Unfälle geschehen zwischen fünf und acht Uhr und von 17 Uhr bis nach Mitternacht." Der Saarpfalz-Kreis gehöre neben den Landkreisen St. Wendel und Merzig-Wadern zu den unfallträchtigsten. "Die Unfallstatistiken sprechen deutschlandweit im langjährigen Durchschnittswert von 20 bis 25 Toten und bis zu 700 Schwerstverletzten nur bei Wildunfällen", erklärt der Polizeibeamte.

Er fügt an: "Wildwechsel tritt nicht nur an den speziell beschilderten Strecken auf. Auch wo keine Verkehrsschilder warnen, können Tiere die Fahrbahn queren. Daher ist in Wald- und Flurgebieten immer erhöhte Aufmerksamkeit geboten." Wichtig sei vor allem: "Verkehrswarnfunk-Durchsagen im Radio ernst nehmen, immer bremsbereit sein, die Fahrbahn beobachten". Sofern etwa ein Reh die Straße überquert habe, sei auf nachfolgender Tiere zu achten. Reinke: "Bremsen, hupen, abblenden, Tiere nicht blenden. Sie bleiben dann stehen." Als Faustregel gelte: "Auch wenn's schwer fällt - bei Kleintieren nicht ausweichen und sich dadurch selbst in Lebensgefahr bringen!" Geschieht ein Unfall, solle man sofort die Polizei informieren: Wildunfälle seien Sachschadensunfälle und würden von der Polizei aufgenommen. jkn

Sulzbachtal. Die Polizei gab im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung wertvolle und damit auch lebensrettende Tipps für die dunkle Jahreszeit:

Autofahrer: Sie sollten Folgendes beachten:

Runter vom Gas.

Größeren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten.

Bei Laub auf der Fahrbahn besonders vorsichtig fahren.

In Wald- und Flurgebieten mit Wildwechsel rechnen - bremsbereit sein.

Fußgänger sind im Herbst ebenfalls zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Hauptsächlich werden sie aufgrund schlechter Sicht zu spät oder gar nicht von den Autofahrern erkannt. Um nicht übersehen zu werden, sollten Personen helle und reflektierende Oberbekleidung tragen. Insbesondere Kinder sollten zusätzlich mit reflektierenden Elementen (etwa mit Blinkis oder Sicherheits-Armbändern) am Körper ausgestattet werden. Somit wird die Sicherheit als Fußgänger verbessert.

Radfahrer sollten ihr Gefährt immer korrekt beleuchtet haben. Sie sollten immer helle und weit sichtbare Kleidung tragen. jkn

Auf einen Blick

Die gefährlichsten Strecken in und um St. Ingbert:

L 235 zwischen St. Ingbert und Oberwürzbach,

L 111 zwischen Hassel und Niederwürzbach,

L 112 zwischen St. Ingbert und Elversberg,

L 250 von St. Ingbert nach Dudweiler,

Josefstaler Straße von St. Ingbert stadtauswärts Richtung Sulzbach. jkn

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