Gefährliches Pflaster auf dem Markt
St. Johann. Der St. Johanner Markt ist bekannt für seine bunte Mischung aus Boutiquen, Kneipen und Restaurants. Aktuell macht aber vor allem sein kaputtes Pflaster von sich reden.Mehrere Steine sind beschädigt oder fehlen komplett. Ein Großteil der Fugen ist ausgewaschen. Bis zu zwei Zentimeter tiefe Lücken haben sich zwischen den Steinen gebildet
St. Johann. Der St. Johanner Markt ist bekannt für seine bunte Mischung aus Boutiquen, Kneipen und Restaurants. Aktuell macht aber vor allem sein kaputtes Pflaster von sich reden.Mehrere Steine sind beschädigt oder fehlen komplett. Ein Großteil der Fugen ist ausgewaschen. Bis zu zwei Zentimeter tiefe Lücken haben sich zwischen den Steinen gebildet. Die Bürger ärgern sich dabei nicht über den Anblick, sondern über das Verletzungsrisiko.
Anfang Januar stürzte dort die 76-jährige Elisabeth Richter über einen hervorstehenden Pflasterstein. Dabei verletzte sie sich das Wangenbein und den Mittelhandknochen. Daraufhin schrieb sie an Oberbürgermeisterin Charlotte Britz - und beschwerte sich über das gefährliche Kopfsteinpflaster.
Als die SZ jetzt nachfragte, erzählte Richter, dass es ihr rund drei Wochen nach dem Unfall noch immer schlecht gehe - dass sie beim Greifen und Heben noch immer große Schmerzen habe.
Darüber hinaus war sie von der Antwort der Stadt enttäuscht: "Mir wurden zwei Zeilen geschrieben. Man werde den Sachverhalt überprüfen. Nicht einmal eine Entschuldigung gab es", sagte die 76-Jährige unzufrieden.
Die SZ hakte bei der Stadt nach. Und Bürgerreferent Robert Mertes erklärte: "Wenn die Bürgerin einen Schaden erlitten hat, kann sie sich an unser Rechtsamt wenden. Wir lassen dann überprüfen, ob unsere Versicherung den Schaden übernehmen kann."
Elisabeth Richter war nicht die Erste, für die das Pflaster zum Verhängnis wurde. Schon im Oktober 2011 war Marina Brandes mit ihren Absätzen zwischen den Pflastersteinen hängengeblieben, gestolpert und hingefallen. Dabei hatte sie sich ein Handgelenk und eine Kniescheibe geprellt - die SZ berichtete.
Laut Mertes arbeitet das Bauamt an Lösungen: "Wir haben bereits 2011 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Thematik befasst. Mitarbeiter unseres Bauhofs kontrollieren wöchentlich den Pflasterbelag. Verkehrsgefährdende Schäden werden sofort, spätestens aber am nächsten Werktag beseitigt."
Bislang seien "an mehreren Stellen punktuelle Maßnahmen durchgeführt" worden.
Elisabeth Richters Wunsch, bald wieder "in die Schaufenster, statt auf den Boden" gucken zu können, wird sich in naher Zukunft jedoch nicht erfüllen. Die Sanierung des kompletten Marktplatzes wird noch einige Jahre dauern. Mertes: "In diesem Jahr ist die Instandsetzung der Kaltenbachstraße geplant. Wir werden die Sanierung des gesamten Pflasters in mehreren Abschnitten vornehmen, das wird voraussichtlich in fünf Jahren fertig sein." fer
Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Elisabeth Richter aus Saarbrücken. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Telefon (06 81) 5 95 98 00, oder senden Sie bitte eine E-Mail an: leserreporter@sol.de.