Gaststättenverband warnt vor Gängelung der Gastronomie

Saarbrücken. Der Hotel- und Gaststättenverband hat gestern noch einmal vor einem Kneipensterben wegen des absoluten Rauchverbotes im Saarland gewarnt

Saarbrücken. Der Hotel- und Gaststättenverband hat gestern noch einmal vor einem Kneipensterben wegen des absoluten Rauchverbotes im Saarland gewarnt. Dehoga-Präsidentin Gudrun Pink (Foto: Becker & Bredel) kritisierte zugleich, dass die Gastronomie immer häufiger Gängelungen ausgesetzt sei und sie kündigte Widerstand an, etwa gegen ein diskutiertes Verbot von Glücksspielautomaten in Kneipen. Dehoga-Geschäftsführer Frank Hohrath bekräftigte die Kalkulation seines Verbandes, wonach er mit dem Verlust von 1000 Arbeitsplätzen im Land rechnet, nachdem auch in den kleinen Kneipen nicht mehr geraucht werden darf.Das Verfassungsgericht im Saarland hatte am Montag das Nichtraucherschutzgesetz der Landesregierung aus CDU, FDP und Grünen für vereinbar mit der Verfassung erklärt. Bis auf einige Ausnahmen gilt seither ein generelles Rauchverbot. Wirte, die in Raucheräume investiert haben, dürfen diese nur noch bis Dezember betreiben.

"Wir jammern nicht, wir stellen fest", sagte Pink, die noch einmal darauf verwies, dass sie sich eine Regelung mit Augenmaß gewünscht hätte. Sie sieht vor allem die "gewachsene Kneipenkultur" im Saarland in Gefahr. Pink: "Ich bedauere es sehr, dass es so gekommen ist."

Der Verband rät seinen Mitgliedern sich an das Gesetz zu halten. Bei mehrmaligen Verstößen droht Wirten der Konzessionsentzug. Die vom Rauchverbot besonders betroffenen Kneipen sollen unterstützt und gezielt beraten werden, sagte Pink. Sie sieht allerdings auch Kneipen, die lediglich fürs abendliche Bier und Zigaretten aufgesucht wurden. Ein Saarbrücker Gastronom berichtete auf Einladung des Dehoga von deutlichen Umsatzeinbußen.

Das Rauchverbot sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs, so der Verband. Pink teilte mit, dass die Drogenbeauftragte des Bundes Spielautomaten aus den Gaststätten verbannen wolle, um der Spielsucht entgegenzuwirken. "Das ist der nächste Nackenschlag für die Kneipen", so Pink, da diese zu einem kleinen Teil an den Automaten finanziell beteiligt seien. Die Verbandschefin sieht ihre Branche zu vielen staatlichen Eingriffen ausgesetzt und will sich wehren.

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