Gastfreundschaft hat ihre Grenzen

Völklingen. Sie kommen über Nacht und machen alles platt. Ihre Hinterlassenschaft: zertrampelte Felder, aufgewühlte Erde und zerstörte Pflanzen. In letzter Zeit scheinen die Wildschweine wieder verstärkt ihr Unwesen in der Region zu treiben. Und das nicht nur auf öffentlichen Grünflächen, sondern auch in privaten Gärten

 Derzeit unternehmen viele Wildschweine gerne einen Ausflug in private Gärten und hinterlassen dort Schäden. Es gibt Möglichkeiten, wie man dem vorbeugen kann. Tipps gab es jüngst in einem Vortrag der Volkshochschule. Foto: VHS Völklingen

Derzeit unternehmen viele Wildschweine gerne einen Ausflug in private Gärten und hinterlassen dort Schäden. Es gibt Möglichkeiten, wie man dem vorbeugen kann. Tipps gab es jüngst in einem Vortrag der Volkshochschule. Foto: VHS Völklingen

Völklingen. Sie kommen über Nacht und machen alles platt. Ihre Hinterlassenschaft: zertrampelte Felder, aufgewühlte Erde und zerstörte Pflanzen. In letzter Zeit scheinen die Wildschweine wieder verstärkt ihr Unwesen in der Region zu treiben. Und das nicht nur auf öffentlichen Grünflächen, sondern auch in privaten Gärten.In der Nähe der Menschen fühlen sich die schlauen Schwarzkittel offensichtlich sauwohl. Sie finden Nahrung und brauchen keinen Abschuss zu fürchten. "Wildschweine - randalierende Schweinebande oder liebenswerte Nachbarn?" lautete am Donnerstagabend die Frage eines Vortrags der Volkshochschule Völklingen.

Wildschweinexperte Frank Siegwarth informierte im Alten Rathaus über Lebensweise, Sozialstruktur und Lebensraum der intelligenten und anpassungsfähigen Tiere. Und natürlich hatte der Fachmann den rund 30 Besuchern viele nützliche Tipps mitgebracht.

"Eine direkte Gefahr durch Wildschweine besteht für Menschen nicht", versicherte Siegwarth. Kommt es zu einer Begegnung, sollte man sich langsam und ohne Hast entfernen. Spricht man ruhig mit den Tieren, merken sie schnell, dass von dem Zweibeiner keine Gefahr ausgeht. Ganz wichtig: Die Schwarzkittel nicht in die Enge treiben! Stattdessen sollte ihnen immer eine Fluchtmöglichkeit offen bleiben.

Und was mache ich, wenn die hungrigen Allesfresser meinen Garten heimsuchen? Da es sich um Schäden in einem befriedeten Areal handelt, erklärte Siegwarth, gibt es keine finanzielle Entschädigung. Das Saarländische Jagdgesetz sagt eindeutig, dass "Wildschäden an Grundstücken, auf denen die Jagd ruht oder dauernd nicht ausgeübt werden darf", nicht erstattet werden

Die gute Nachricht: Es gibt Schutzmaßnahmen. Man sollte den Tieren keine Nahrung anbieten. Dazu gehören Speisereste im Komposter, aber auch Fallobst. Präsentiert man den ungebetenen Besuchern einen gedeckten Tisch, werden sie schnell anhänglich. "Wildschweine können sich bestens an Orte und Situationen erinnern", weiß Siegwarth. Ein weiterer Rat: Büsche, in die sich die Tiere zurückziehen können, sollten entfernt werden.

Ein stabiler Zaun, betont der Fachmann, ist zur Wildschweinabwehr unerlässlich. Ob Elektrozaun, Stabmattenzaun, Baustahlmattenzaun oder Wildschutzzaun - es gibt viele effektive Möglichkeiten, sich die Wildschweine dauerhaft von der Pelle zu halten.

wildschweine.net

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