Gartenbauverein besteht seit 100 Jahren

Niederkirchen. Er ist der älteste Obst- und Gartenbauverein im unteren Ostertal: der Niederkirchener Obst- und Gartenbauverein. "Mit 17 Mitgliedern und einem Einkochapparat hat 1911 alles begonnen", plauderte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) beim Festabend am Samstag ein wenig aus der Geschichte

 Mitglieder wurden bei dem Fest geehrt. Foto: Verein

Mitglieder wurden bei dem Fest geehrt. Foto: Verein

Niederkirchen. Er ist der älteste Obst- und Gartenbauverein im unteren Ostertal: der Niederkirchener Obst- und Gartenbauverein. "Mit 17 Mitgliedern und einem Einkochapparat hat 1911 alles begonnen", plauderte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) beim Festabend am Samstag ein wenig aus der Geschichte.Die Jahre nach der Gründung sei eine problematische Zeit und der Obst- und Gartenbau für die Familien lebensnotwendig gewesen. "Leider ist die Gartenkultur inzwischen etwas rückläufig", sagte der Landrat. "Vielfach ist das Interesse an heimischen Produkten verloren gegangen. Äpfel verrotten auf den Wiesen, stattdessen werden im Supermarkt Äpfel aus Neuseeland gekauft." Aber es gebe noch Hoffnung. Derzeit kämen die kleinen Kreisläufe wieder in Gang, regionale Produkte seien wieder mehr gefragt. Im Kreis St. Wendel gebe es derzeit über 50 Obst- und Gartenbauvereine mit rund 6500 Mitgliedern. 23 000 Gartenbesitzer würden fast 1000 Hektar Land bewirtschaften.

"Der Verein ist 100 Jahre alt - und doch so jung", stellte die Beigeordnete der Stadt St. Wendel, Maria Horras (CDU), fest. Der Fortbestand der Vereine könne allerdings nur über den jugendlichen Nachwuchs gesichert werden. Ortsvorsteherin Thea Edinger (SPD) schloss sich dieser Meinung an und lobte die Niederkirchener Obst- und Gartenbauer mit den Worten: "Einen Verein 100 Jahre am Leben zu erhalten, ist eine große Leistung. Ihn aber 100 Jahre lang aktiv zu erhalten ist eine noch größere."

Auch der Vorsitzende des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine, Rüdiger Rauber, schaute in die Vergangenheit zurück: "Weil die Versorgung der Menschen vor 100 Jahren nicht sichergestellt war, gründeten sich in vielen Orten Obst- und Gartenbauvereine." Und humorvoll fügte er hinzu: "Schon damals wussten die Gartenfreunde, wie Vitamine flüssig gemacht werden können und stellten Liköre und Weine her." Wer einen Garten pflege, wisse sich mit Gott verbunden, sagte der Pfarrer der protestantischen Kirchengemeinde, Stefan Werner, und bat die Obst- und Gartenbauer: "Hegen und pflegen Sie Ihre Gärten weiter und genießen Sie sie. Dabei können Sie etwas von der Sorge Gottes um seine Schöpfung ahnen." Dem 100 Jahre alten Verein spendete er ein hohes Lob mit dem Satz: "Die vielen Aktivitäten der Obst- und Gartenbauer sind wie ein bunter Blumenstrauß."

Vereinsvorsitzender Dieter Karst berichtete davon, mit wieviel Energie und Fleiß eine große Helferschar das 100-jährige Jubiläum vorbereitet habe. Einen Blick in die Geschichte warf Ehrenvorsitzender Ewald Schenkel, der aus der Chronik eine Reihe interessanter Daten herausgekramt hatte. Nachgelesen werden kann sie in der 60-seitigen Festschrift. Der Kommersabend wurde mit Liedern des Gesangvereins Haste Töne musikalisch umrahmt. gtr

Auf einen Blick

Die Ehrungen beim Obst- und Gartenbauverein Niederkirchen: 50 Jahre: Heinrich Cullmann und Arnold Cullmann. 40Jahre: Ilse Müller. 25 Jahre: Barbara Jautz, Werner Wedekind, Walter Schenkel, Eugen Renner und Herbert Euler. Ehrenmitglieder: Anna Anton, Edith Korb, Alwin Korb und Robert Theobald. gtr

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