Gartenbauer rufen 2013 zum Jahr der Obstbaumpflege aus

St. Wendel. Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine St. Wendel ruft das Jahr 2013 zum "Jahr der Obstbaumpflege" aus. Der Verband hatte im vergangenen Herbst mit Unterstützung von mehr als dreißig Ortsvereinen 100 neue Obstbaumhochstämme im Kreisgebiet gepflanzt (wir berichteten)

 Noch ist der Frühling nicht da, die Obstbäume blühen nicht. Der Gartenbauverband will aber rechtzeitig für die Pflege sensibilisieren. Foto: dpa

Noch ist der Frühling nicht da, die Obstbäume blühen nicht. Der Gartenbauverband will aber rechtzeitig für die Pflege sensibilisieren. Foto: dpa

St. Wendel. Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine St. Wendel ruft das Jahr 2013 zum "Jahr der Obstbaumpflege" aus. Der Verband hatte im vergangenen Herbst mit Unterstützung von mehr als dreißig Ortsvereinen 100 neue Obstbaumhochstämme im Kreisgebiet gepflanzt (wir berichteten). Der Kreisvorsitzende Rüdiger Rauber sagt hierzu: "In den kommenden Jahren gilt es nun, diese Neuanpflanzungen zu erziehen und zu pflegen und dabei gleichzeitig das Augenmerk auf die bestehenden Anlagen zu richten."Deshalb ruft der Kreisverband das Jahr 2013 zum "Jahr der Obstbaumpflege" aus. Alle Obst- und Gartenbauvereine im Kreis St. Wendel werden für dieses Anliegen sensibilisiert und um ihre Beteiligung gebeten. Wie in jedem Jahr werden von erfahrenen Baumwarten Schnittkurse angeboten. Die Termine sind jeweils aktuell auf der Internetseite des Kreisverbandes abrufbar. Darüber hinaus ist ein Lehrgang für Baumwarte in der Planung, der im Frühjahr starten wird. Damit werde das Team der langjährigen Baumwarte gleichzeitig verjüngt und verstärkt.

"Streuobstbestände gehören zu unseren wertvollsten Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, weil hier bis zu 5000 Arten vorkommen können", schreibt der Verband in einer Mitteilung. Besonders die zum Kern- und Steinobst zählenden Obstarten werden von einer enormen Anzahl von Holz, Laub und Frucht fressenden sowie Nektar sammelnden Insekten und ihren Larven als Wirtspflanzen genutzt. Die wiederum ziehen ihre Parasiten und Jäger aus dem Bereich der Spinnen und Insekten sowie der Vogelwelt nach sich. Eine besondere Beziehung zu den Streuobstwiesen hat die Honigbiene. Die blühenden Obstbäume bilden im Frühjahr eine wichtige Tracht. Gleichzeitig unterstützen die Honigbienen die Wildbienen und Hummeln bei der Bestäubung, die für die Ausbildung gesunder Früchte so wichtig ist. Doch nicht in Bezug auf Bienen erfüllten die Obstbäume eine wichtige Funktion. "Das Auftreten von Totholz an älteren Obstgehölzen und die damit verbundenen Hohlräume und Baumhöhlen führen unter Mithilfe von Spechten zu einem verstärkten Angebot von Nistgelegenheiten und Lebensräumen für Höhlenbrüter. Hinzu kommt die artenreiche Wiese als Unterwuchs, die durch eine extensive Bewirtschaftung zur Vielfalt und Bereicherung des Lebensraumes beiträgt", schreibt der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine weiter. Darüber hinaus lieferten Obstbaumbestände als Windbremse und Schattenspender einen Beitrag zum Klimaausgleich.

"Genau wie unsere Obstbäume im Garten brauchen auch die Streuobstbestände einen regelmäßigen Pflegeschnitt, wenn sie einen gleichbleibend guten Ertrag mit großen Früchten bieten und auch ein hohes Lebensalter erreichen sollen. In den vergangenen Jahren ist das Wissen um diese Kreisläufe aus dem Bewusstsein verschwunden oder aber vernachlässigt worden", bemängeln die Obst- und Gartenbauer. red

kreisgarten-wnd.de

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