Ganztagsschüler besuchen ihren Koch

St. Wendel. Mit Käse oder ohne? Paprika auf die Pizza oder lieber doch nicht? Und was ist mit Schinken, Salami, Tomaten? Jürgen Scherer, seines Zeichens Koch und Betriebsleiter der Großküche des Hospitals, geht auf sämtliche Wünsche seiner kleinen Gäste ein

St. Wendel. Mit Käse oder ohne? Paprika auf die Pizza oder lieber doch nicht? Und was ist mit Schinken, Salami, Tomaten? Jürgen Scherer, seines Zeichens Koch und Betriebsleiter der Großküche des Hospitals, geht auf sämtliche Wünsche seiner kleinen Gäste ein. Die heißen Sherina Roos, Niklas Thome, Leon Müller, Sascha Wunder sowie Yoshua Sohn und besuchen die Freiwillige Ganztagschule in Bliesen. Die fünf Kinder, die das Ferienbetreuungsangebot Ganztagsschule nutzen, sind derzeit viel unterwegs. "Wir haben beispielsweise schon die Freiwillige Feuerwehr St. Wendel besucht, die Pazen-Kerzenfabrik, den Naturwildpark in Freisen oder auch die Bäckerei Gillen in Bliesen", erzählt Gabi Bergmann, Fachkraft für Betreuung an der Freiwilligen Ganztagsschule in Bliesen. An diesem Ferientag besucht sie mit ihren Schützlingen das Hospital in St. Wendel. Genauer gesagt: die Großküche der Kinder-, Jugend- und Altenhilfeeinrichtung. Hier schwingt Chefkoch Scherer den Kochlöffel. Seit einem halben Jahr ist Scherer Herr über die übergroßen Töpfe der Hospitalküche, in der täglich zwischen 1000 und 1100 Menüs zubereitet werden. "Wir haben insgesamt 48 Abladestellen und beliefern Schulen, Kindergärten, Kinderhorte sowie Altenheime. Darüber hinaus bestücken wir Menümobile. Unser Kundenstamm reicht vom Kleinstkind bis zum Greis", erzählt der Hospital-Koch. Auch die Kinder der Freiwilligen Ganztagsschule Bliesen zählen zu den Kunden. "Und damit die wissen, wie ihr Essen von wem zubereitet wird, habe ich sie heute zu uns eingeladen", erläutert Scherer, warum er den Kindern aus Bliesen einen Blick in die Töpfe gewährt. Und mehr noch: Die Kinder dürfen nicht nur in die Töpfe spitzen, sie dürfen auch selbst kochen beziehungsweise backen, denn es steht Pizza auf dem Menüplan. Bevor es jedoch ans (Back-)Werk geht, wird die Küche ausgiebig inspiziert. Und da gibt es viel zu sehen für die Kleinen, die übergroße Töpfe und Herde bestaunen, im großen Kühlhaus frösteln und die riesige Spülmaschine bewundern. "Das war klasse, so groß hatte ich mir das alles nicht vorgestellt", ist beispielsweise Leon Müller beeindruckt. "Wir haben allerdings erst um elf Uhr mit der Besichtigung begonnen, als das meiste Essen schon raus war. Im Vollbetrieb wäre es hier zu gefährlich für die Kinder", erklärt der Küchenchef später, als es ans Verdrücken der selbst gebackenen Pizza geht. Indes lobt Betreuerin Gabi Bergmann den Koch: "Die Führung war nicht nur informativ, sondern vor allem kindgerecht. Und auch mir hat das gut gefallen. So eine große Küche unter Dampf sieht man ja nicht jeden Tag." Das ist bei Chefkoch Scherer naturgemäß anders: Nach einem halben Jahr hat er sich längst an die Ausmaße gewöhnt. Und auch daran, "dass jeden Tag 30 bis 40 Mal das Telefon klingelt und unsere Kunden Extrawünsche äußern. Das gehört einfach dazu, denn gerade Kinder sind ja beim Essen oftmals etwas wählerisch." Oder, wie man auf saarländisch sagt: schnägisch. Dabei wird in der Hospitalküche nur gesundes Essen zubereitet. Denn hier wird nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gearbeitet. Übrigens kocht Scherer mit seiner Mannschaft auch für Gäste von außerhalb: "Unsere Cafeteria ist für jedermann geöffnet, wir bieten ein reichhaltiges Frühstück und mittags drei Menüs an. Und das für kleines Geld." Öffnungszeiten der Cafeteria: dienstags, donnerstags und sonntags bis 16 Uhr, an den übrigen Tagen bis 14 Uhr.

Auf einen BlickGruppen, die Interesse an der Besichtigung der Hospitalküche haben, können sich bei Hospital-Koch Jürgen Scherer melden, Telefon (06851) 890 81 44. Zudem lädt der Kindergarten des Hospitals am Sonntag, 20. September, zum Tag der offenen Tür ein. tog

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