"Ganztagsklasse ist eine ausgesprochen familienfreundliche Lösung"

St. Wendel. Die Eltern der angehenden Fünftklässler haben am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel im kommenden Schuljahr erstmals die Wahl zwischen einer Halbtags- und einer Ganztagsklasse. In der Halbtagsschule läuft der Unterricht wie bisher von 7.45 Uhr bis 13 Uhr. In der Ganztagsklasse wird der Unterrichtsstoff bis 16 Uhr vermittelt

 Das Arnold-Janssen-Gymnasium nutzt neben neueren Gebäuden einen Teil des Missionshauses. Foto: B&K

Das Arnold-Janssen-Gymnasium nutzt neben neueren Gebäuden einen Teil des Missionshauses. Foto: B&K

St. Wendel. Die Eltern der angehenden Fünftklässler haben am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel im kommenden Schuljahr erstmals die Wahl zwischen einer Halbtags- und einer Ganztagsklasse. In der Halbtagsschule läuft der Unterricht wie bisher von 7.45 Uhr bis 13 Uhr. In der Ganztagsklasse wird der Unterrichtsstoff bis 16 Uhr vermittelt. Die Unterrichtsinhalte sind bei beiden Angeboten gleich.In der Ganztagsklasse wird die Unterrichtszeit hingegen über einen größeren Zeitraum verteilt. Der Tag wird durch eine Mittagspause und verschiedene Bewegungsangebote aufgelockert. Die Hausaufgaben werden hier schon in der Schule erledigt. Die Schüler der Ganztagsklasse sollen so mehr Zeit zum Üben und Lernen in der Schule selbst haben.

"Das neue Angebot der Ganztagsklasse ist eine ausgesprochen familienfreundliche Lösung", betonte Renate Ohlmann, stellvertretende Direktorin der Schule, bei der Vorstellung des Konzeptes im Arnold-Janssen-Gymnasium. Der Hausaufgabenstress zuhause entfalle. "Wir tragen damit auch den veränderten Bedingungen in der Gesellschaft Rechnung", sagte Rainer Bommer vom Arbeitskreis Ganztagsschule des AJG. In immer mehr Familien sind nämlich beide Elternteile berufstätig. Neben Bommer und Ohlmann stellten Schuldirektor Hans Georg Frank, Schulrektor Fabian Conrad und der Pädagoge Christoph Paul vom Arbeitskreis Öffentlichkeit das neue Angebot vor. Die neue Ganztagsklasse ist ein freiwilliges Angebot. Die Schüler müssen sich allerdings für ein Schuljahr festlegen, können dann aber im kommenden Jahr in die andere Schulform wechseln. Umgekehrt geht dies genauso. Begonnen wird im nächsten Schuljahr zunächst mit der fünften Klasse.

Die Schule richtet drei nebeneinanderliegende Räume für die beiden Fünfer-Klassen her. Der Raum in der Mitte kann von der Ganztags- und Halbtagsklasse genutzt werden. Beide Schulformen sind den Verantwortlichen gleich wichtig. Was das Mittagessen angeht, profitiert das Gymnasium von der hauseigenen Küche des Missionshauses. Übrigens: Latein bleibt beim AJG erste Fremdsprache.

Zurzeit besuchen das Arnold-Janssen-Gymnasium 485 Schüler, 46 werden in zwei Fünfer-Klassen unterrichtet. 20 Schüler besuchen die freiwillige Nachmittagsbetreuung, die bis 16 Uhr läuft. Die Ganztagsschule wie auch die freiwillige Nachmittagsbetreuung sind für die Schüler kostenlos. Lediglich das Mittagessen müssen sie bezahlen.

Die neue Ganztagsklasse ist ein wichtiger Programmpunkt des Info-Abends des Arnold-Janssen-Gymnasiums am Freitag, 16. November, 18.30 Uhr. Dazu lädt die Schule die Eltern der Viertklässler und ihre Kinder ein. An dem Abend werden das Schulprofil vorgestellt, die Fremdsprachen und Naturwissenschaften sowie die Ganztagsklasse. Gelegenheit zum Gespräch mit den Lehrkräften gibt es an Infoständen und beim Rundgang durch die Schule. Zudem gibt es die Nacht der Missionshauskirche und Spiel und Bewegung in den Sporthallen

Das AJG ist ein katholisches Gymnasium. Die Steyler Missionare, die die Schule fast 115 Jahre geführt haben, werden die Trägerschaft im nächsten Schuljahr an eine noch zu gründende Universitätsstiftung übergeben. Dazu Schulrektor Pater Fabian Conrad: "Die Zukunft der Schule ist gesichert."

Auf einen Blick

Beim Vorhaben, den Eltern die Wahl zwischen der Halbtags- und Ganztagsschule zu ermöglichen, wird das Arnold-Janssen-Gymnasium St. Wendel durch die Ergebnisse einer Befragung bestärkt, die das saarländische Landesinstitut für Pädagogik und Medien bei Eltern, Schülern und Lehrern vorgenommen hat. "Die Ergebnisse sind ausgesprochen gut", sagt diestellvertretende AJG-Direktorin Renate Ohlmann. Die Schüler fühlten sich beim AJG wohl, seien mit der Unterrichtsgestaltung und den Leistungsanforderungen sehr zufrieden. Besonders gute Werte habe man bei der transparenten Notengebung und dem Thema Gerechtigkeit erreicht. 70 Prozent der Schüler erklärten, dass sie häufig Anregungen zum selbstständigen Arbeiten erhalten. Dazu Renate Ohlmann: "In diesen Antworten spiegelt sich die neue Unterrichtsstruktur wider." vf

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