Ganz Dudweiler jubelt: Das Freibad bleibt!

Dudweiler. Sie haben protestiert, gekämpft, gelitten und gehofft. Und jetzt dürfen sie ihrer unbändigen Freude freien Lauf lassen: die Dudweiler Bürger, die sich für den Erhalt ihres Freibades mit aller Vehemenz, mit allem Nachdruck eingesetzt haben

 Diese Dudweiler Bürger brachten vor genau einer Woche ihren Protest in die Öffentlichkeit und trugen so dazu bei, dass das Dudweiler Freibad nun doch nicht geschlossen wird. Foto: Thomas Seeber

Diese Dudweiler Bürger brachten vor genau einer Woche ihren Protest in die Öffentlichkeit und trugen so dazu bei, dass das Dudweiler Freibad nun doch nicht geschlossen wird. Foto: Thomas Seeber

Dudweiler. Sie haben protestiert, gekämpft, gelitten und gehofft. Und jetzt dürfen sie ihrer unbändigen Freude freien Lauf lassen: die Dudweiler Bürger, die sich für den Erhalt ihres Freibades mit aller Vehemenz, mit allem Nachdruck eingesetzt haben. Offenkundig hat sich ihr massiver Protest gelohnt, ebenso der Protest, der in Fechingen losbrach, als die Schließungspläne der Stadtverwaltung vor rund zwei Wochen bekannt wurden.

Am gestrigen Nachmittag, kurz nach 16 Uhr, kam die entscheidende Pressemitteilung mit folgenden Worten: "Das rot-rot-grüne Stadtratsbündnis will die in Saarbrücken geführte Debatte über Bäderschließungen beenden. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Einstellung des Bäderbetriebes in Fechingen und Dudweiler ist vom Tisch." Auch das Kombibad in Altenkessel soll weiterhin für den öffentlichen Betrieb zugänglich sein. Dies teilten die Fraktionsvorsitzenden Peter Bauer (SPD), Rolf Linsler (Partei Die Linke), sowie Thomas Brück (Bündnis90/Die Grünen) mit. Und damit ist auch die Abstimmung über dieses Thema am 16. März hinfällig. Mit der Erstellung eines Bäderbetriebskonzeptes soll nun der wirtschaftliche Betrieb der Bäder sichergestellt werden, teilen die drei Fraktionen mit. Dazu gehöre neben einer Attraktivitätssteigerung auch die Überprüfung der heutigen Organisationsstrukturen. In Hinblick auf die finanzielle Ausgangslage im Bäderbereich komme dem Bädermarketing eine besondere Bedeutung zu.

Kritik übt das politische Bündnis vor allem an dem Sportbeigeordneten Paul Borgard (CDU). "Jahrelang hat Herr Borgard sich geweigert, ein tragfähiges Bäderbetriebskonzept vorzulegen. Wir erwarten jetzt, dass er endlich liefert", sagen Bauer, Linsler und Brück unisono.

Die von CDU-Fraktionschef Peter Strobel vorgeschlagene "Arbeitsverdichtung" beim städtischen Personal durch längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich werde vom Ratsbündnis auch nicht mitgetragen. Ein weiterer Arbeitsplatz-Abbau im Bereich der Landeshauptstadt und ihrer Eigenbetriebe werde ebenfalls nicht erwogen. Stattdessen werde das Stadtratsbündnis die vorgeschlagenen Einnahme-Erhöhungen mittragen und die Einführung einer "Bettensteuer" vorschlagen. Hintergrund hierfür ist die durch die schwarz-gelbe Bundesregierung beschlossene Senkung des Mehrwertsteuersatzes für die Hotellerie-Betriebe. Mit einer kommunalen Satzung will man nun einen Teil der Steuersenkung, die auch zu Lasten der Landeshauptstadt gehe, kompensieren.

Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Linkspartei und Grünen appellierten an den CDU-Kreisvorsitzenden und Finanzminister Peter Jacoby, die Aufwendungen der Stadt als Oberzentrum für das ganze Land stärker zu berücksichtigen und sie im kommunalen Finanzausgleich besserzustellen. Auch müssten die Finanzströme zwischen Bund, Ländern und Kommunen auf den Prüfstand.

Was nach dieser Pressemitteilung bleibt, ist die Feststellung, dass vor allem die SPD-Stadtratsfraktion die Pläne von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) und Bürgermeister Ralf Latz (SPD) über den Haufen geworfen hat. Derweil wurden noch keine Aussagen getroffen über den Fortbestand von Bürgerhaus, Albert-Schweitzer-Lehrschwimmbecken und Stadtteil-Bibliothek.

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