Gärtner stehen in den Startlöchern

Wie viele Obst und Gartenbauvereine gibt es im Kreis Neunkirchen und wie viele Mitglieder haben diese Vereine? Kuhn: Dem Verband für Gartenbau und Landschaftspflege im Landkreis Neunkirchen gehören 32 Obst-, Garten-, Blumen- und Rosenvereine mit über 4300 Mitgliedern an

Wie viele Obst und Gartenbauvereine gibt es im Kreis Neunkirchen und wie viele Mitglieder haben diese Vereine?Kuhn: Dem Verband für Gartenbau und Landschaftspflege im Landkreis Neunkirchen gehören 32 Obst-, Garten-, Blumen- und Rosenvereine mit über 4300 Mitgliedern an.Sind die Mitgliederzahlen rückläufig?Kuhn: Die Zahl der Mitglieder ist etwa gleichbleibend - es gibt keine gravierenden Einbrüche bei den Mitgliederzahlen. Mangelt es an jungen Leuten in den Vereinen?Kuhn: Dort wo auf der Gemeinde-, Orts- und Vereinsebene eine gute und intensive Jugendarbeit geleistet wird, sind wir auch mit dem Nachwuchs gut aufgestellt, obwohl das Durchschnittsalter in unseren Vereinen dennoch relativ hoch ist. Aus diesem Grund haben wir im letzten Herbst mit einer Verbandskampagne begonnen "Garten - Erlebnis für Kinder und Jugendliche".Die Gärten in den Neubaugebieten werden immer kleiner, und man hat auch den Eindruck, dass es immer weniger Nutzgärten gibt. Stimmt diese Beobachtung?Kuhn: Die Einschätzung trifft in etwa so zu. Dennoch sieht man immer häufiger, dass Teile von Rasenflächen hinterm Haus umgegraben werden und dort ein Nutzgarten entsteht. Auch ist zu bemerken, dass Nutzpflanzen wie beispielsweise Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Kürbisse sogar Kiwis in die Anlage ums Haus zur Gestaltung eingebaut werden. Und das ist auch gut so. Auch sieht man häufig, wie ein kleines Gewächshaus im Neubaugebiet aufgestellt wird. Deshalb bieten wir auch verstärkt Kurse und Vorträge über Gartenbau auf kleiner Fläche, Pflanzen in Kästen, Schalen und Töpfen oder im Hochbeet an. So findet am Mittwoch 17. März , 18 Uhr, auf Finkenrech bei Dirmingen ein Vortrag zu Kübelpflanzen statt, ein Rosenschnittkurs ist für Samstag, 20. März, 9.30 Uhr, auf Finkenrech terminiert. Jeder ist herzlich willkommen. Gibt es derzeit spezielle Trends oder Moden in der Gartengestaltung?Kuhn: Für mich ist kein direkter Trend erkennbar. Kies, Steine oder farbiges Holz vorm Haus sehe ich nicht direkt als Boom an. So eine sterile Gestaltung etwa passt auch nicht in die Region. Ob das Ganze mit den Jahren pflegeleichter ist als ein schöner Blumengarten ist sowieso fraglich. Gefallen macht halt schön.Welche Art der Bepflanzung wünscht sich der Experten für Gärten in unserer Region?Kuhn: Einheimische Gewächse sollten Vorrang haben, beispielsweise ist die beliebte Thuja eigentlich ungeeignet. Sie hat keine Beeren und die Vögel nisten auch nicht gern darin. Was darf - neben dem Schwenker - in keinem saarländischen Garten fehlen?Kuhn: In einen Garten gehören jetzt blühende Frühlingsboten, Nistkästen, eine Sitzbank und mindestens ein Obstbaum. Beim Garten sollte man sehen, dass er lebt. Nicht steril und ständig abgemäht soll er sein. Wenn Wege, dann aus Natursteinen. Des weiteren Beerensträucher und ein Kräuterbeet, das wünsche ich mir.

HintergrundMit dem Gespräch mit den Gartenbauexperten Edgar Kuhn startet die Lokalredaktion Neunkirchen eine neue Serie, die bis in den Spätherbst Tipps von Gartenbauern aus der Region liefert. Jeweils auf den Monat abgestimmt, sagen die Praktiker aus verschiedenen Vereinen , was draußen zu tun ist. sl

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