Gänsehaut ohne passendes Ergebnis

Hasborn/München · Der FC Bayern München verlor am Samstag das Champions-League-Finale in München gegen den FC Chelsea. Dabei im Stadion und beim Public-Viewing waren auch 50 Mitglieder des Bayern-Fan-Clubs aus Hasborn. Sie waren nach der Niederlage bitter enttäuscht.

 Wenn auch verboten: Leuchtraketen im Stadion. Fotos: Baus

Wenn auch verboten: Leuchtraketen im Stadion. Fotos: Baus

Hasborn/München. Es sollte der absolute Höhepunkt werden. Am frühen Samstagmorgen machten sich 50 Mitglieder des FC Bayern-Fanclubs "Deutscher Meister 1997" aus Hasborn auf den Weg zum Champions-League Finale nach München. Die meisten davon hatten Karten für das Public-Viewing im Olympia-Stadion. Andere, wie der Vorsitzende Andreas Baus, hatten aber auch die begehrten Stadion-Tickets für die Allianz-Arena erhalten."Es ist mein viertes Champions-League-Finale, das ich im Stadion sehe. 1999 war ich bei der Niederlage gegen Manchester United dabei, 2001 beim Sieg gegen den FC Valencia und 2010 bei der Niederlage gegen Inter Mailand. Also wäre jetzt eigentlich wieder ein Sieg dran", berichtete Baus vor der Abfahrt.

Siegessicher waren auch die mehreren 100 000 Bayern-Fans, die die Innenstadt am Samstagmittag in ein Rot-Weißes Farbenmeer verwandelten. Dabei auch die Hasborner. "Die Stimmung dort war gigantisch. Es wurde friedlich gefeiert und es waren viele Fangesänge zu hören", so Baus. Die meisten Schlachtrufe handelten vom Triumph der Bayern.

Doch daraus wurde nichts. Der FCB verlor unglücklich im Elfmeterschießen. "Die Enttäuschung ist immer noch riesig. Die Mannschaft hat eine einmalige Chance versemmelt", sagte Baus. "Mir schmeckt das Bier heute nicht mehr. Die Niederlage war eine Katastrophe. Einige haben geweint. Ich war auch dabei", fügte Mirko Klass aus Limbach hinzu, der das Spiel ebenfalls live im Stadion erlebte.

Dabei hatte es so gut für die Bayern ausgesehen. Angetrieben von den eigenen Fans, war die Mannschaft klar besser als Chelsea. Als in der 83. Minute der Führungstreffer für den FCB durch Thomas Müller fiel, schien der Titelgewinn in der Tasche. "Da waren wir fast schon im siebten Himmel", erklärte Baus. Doch Didier Drogba holte die Bayern-Fans kurz vor dem Abpfiff mit dem 1:1-Ausgleich aus den Träumen. "Dieses Tor fiel aus dem Nichts. Chelsea hatte ja fast keine Torchance", stöhnte Baus.

In der Verlängerung dann die vielleicht spielentscheidende Szene. Arjen Robben scheiterte mit einem Foulelfmeter an Chelsea-Schlussmann Peter Cech. Dass der Holländer, der bereits in der Bundesliga im vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen Borussia Dortmund (0:1) einen Strafstoß vergeben hatte, überhaupt antrat, das passte den Bayern-Fans gar nicht. "Meiner Meinung nach hätte Philipp Lahm als Kapitän da Verantwortung übernehmen müssen", sagte Klass.

Ganz hart mit dem Elfmeterschützen ging ein anderer ins Gericht: "Robben hat das Spiel verloren", ärgerte sich der 31-jährige Dominik Lauscher aus Theley, der die Begegnung im Olympia-Stadion verfolgte. "Dort war die Stimmung bestimmt genau so gut wie in der Allianz-Arena. Es war auch schön, weil man dort wieder an alte Zeiten erinnert wurde", so der Theleyer. Bis zum Umzug in die Allianz-Arena vor einigen Jahren trug der FCB seine Heimspiele im Olympia-Stadion aus.

 Noch gut gelaunt: Andreas Baus (links) mit Freunden.

Noch gut gelaunt: Andreas Baus (links) mit Freunden.

Ob im Olympia-Stadion oder in der Allianz-Arena. Alle Bayern-Fans berichteten von Gänsehaut-Stimmung - nur leider passte das Ergebnis am Ende nicht. > Seiten A 1, A 2, D 1: weitere Berichte; Seite D 1: Kommentar

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