Fußball als BildungsaufgabeArbeitspausen sind wichtig

Kirkel. "Wie und warum der Fußball zu den Arbeitern kam" heißt ein neues Seminar im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel im März 2012. "Fußballsport verbindet man nicht automatisch mit der Arbeiterbewegung

 Einblicke in die Welt der Fußball-Fans sind ein Thema in dem neuen Seminar mit dem Titel "Wie und warum der Fußball zu den Arbeitern kam", das im Frühjahr im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel erstmals angeboten wird. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Einblicke in die Welt der Fußball-Fans sind ein Thema in dem neuen Seminar mit dem Titel "Wie und warum der Fußball zu den Arbeitern kam", das im Frühjahr im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel erstmals angeboten wird. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa

Kirkel. "Wie und warum der Fußball zu den Arbeitern kam" heißt ein neues Seminar im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel im März 2012."Fußballsport verbindet man nicht automatisch mit der Arbeiterbewegung. Eher assoziiert man damit eine grölende Fan-Szene oder gar die Vereinnahmung durch rechtsextremistische Gruppierungen", sagt Erwin Irmisch, Leiter des Bildungszentrums, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Neben einer historischen Aufarbeitung der weltweiten Verbreitung des Fußballsports, der Rolle des Fußballs im 3. Reich und der Kommerzialisierung wird im Seminar auch auf Gewalt und Rassismus in Fußballstadien eingegangen.

Irmisch: "Zielsetzung des Seminars ist die Schärfung des Bewusstseins der Teilnehmer für die Möglichkeiten, die der Fußballsport bietet, die aber häufig nicht wahrgenommen werden: Vorbildfunktion für Fairness und Toleranz, Strategien der Sponsoren und Werbepartner, Chance für ,Respekt' durch Fanprojekte. Nicht zuletzt wird auch eine Auseinandersetzung mit der Rolle der Frauen am Beispiel des Frauenfußballs stattfinden und die Frage nach der Akzeptanz emanzipierter Frauen gestellt." Diese Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau am Beispiel des Frauenfußballs und dessen Entwicklungen dürften neue Sichtweisen ermöglichen: "Barrieren überwinden, Emanzipation akzeptieren und wahrnehmen sind hier als Stichworte angebracht." Es gehe auch um die Auseinandersetzung mit den eigenen (sportlichen) Bedürfnissen.

Der Referent Karlheinz Grieger wird neben klassischen Seminarmethoden auch Videos und Tondokumente einsetzen, außerdem werden Internet-Recherchen eine Rolle spielen. Die Seminarteilnehmer können auch selbst Präsentationen zu ihrem speziellen Thema erstellen. Das Themenfeld "Fußball" biete die Chance, als attraktives, gesellschaftliches Lebensumfeld Gegenstand für gesellschaftspolitische und historische Reflexionen und Auseinandersetzungen zu sein, betonte Irmisch. Weitere Schwerpunkte seien das Erkennen der Bedeutung des Fußballs für Unternehmen, für die Medien-und Werbewirtschaft sowie für die Politik. Exemplarische Analysen und Bewertungen ökonomischer Prozesse an der Schnittstelle Fußball/Unterhaltungsindustrie gehörten ebenfalls zum Seminarinhalt. Laut Irmisch ist das neue Seminar "eine spannende Bereicherung des vorhandenen Seminarangebots" und fügt an: "Es gibt noch freie Plätze, die Teilnehmerzahl ist aber begrenzt."

bildungszentrum-kirkel.de

Kirkel. "Zwei Männer spalteten den ganzen Tag lang Holz. Der eine arbeitete ohne Pause durch und hatte am Abend einen ansehnlichen Stoß Scheite beisammen. Der andere hackte 50 Minuten und ruhte sich dann jeweils zehn Minuten aus, und trotzdem war sein Stoß am Abend viel größer. Wieso hast du mehr als ich? fragte der erste. Da antwortete sein Kollege: Weil ich bei jeder Pause nicht nur ausgeruht, sondern auch meine Axt geschärft habe." Diese Geschichte, die einem Arbeitskammer-Seminar thematisch vorangestellt ist, stammt von Thomas B. Welch jr., über den wenig bekannt ist, außer der Tatsache, dass er dieses gerne wiederholte Zitat von sich gegeben haben soll.

Dennoch: Wie wichtig Pausen für die Produktivität, aber vor allem auch für Kreativität und Gesundheit sind und was man selbst dazu beitragen kann, um unsere Pausen erholsam und zugleich aktivierend zu gestalten, ist Thema eines Seminars. Sitzende berufliche Tätigkeit, arbeitsintensiver Job und wenig Zeit für sportliche Aktivitäten - so sieht der Alltag vieler Menschen aus. Wir vergessen mitunter, eine Pause zu machen. All dies kann langfristige Folgen haben, die im Extremfall bis hin zu Burnout führen können.

In dem neuen Seminar im Bildungszentrum der Arbeitskammer geht es um aktive Pausengestaltung im Berufsalltag und auch darum, wie man Pausen nutzen kann, um neue Kraft zu tanken. jkn

Termine: 14. und 15. Mai; 18. und 19. Juli; 20. und 21. September; 17. und 18. Dezember.

Auf einen Blick

Informationen zu dem Fußball-Seminar vom 16. bis 18. März, aber auch zu allen anderen Bildungsangeboten in diesem Jahr, gibt es im Bildungszentrum Kirkel, Am Tannenwald 1, Telefon (06849) 90 90; Fax (06849) 90 94 44; E-Mail: bildungszentrum@)arbeitskammer.de und bei Erwin Irmisch, Leiter des Kirkeler Bildungszentrums, per E-Mail: erwin.irmisch@arbeitskammer.de oder unter Tel. (06849) 90 94 11. Man kann sich auch das Programm bestellen. jkn

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