Funken sprühender Waldbaum

Bliesen. Es geschieht jedes Jahr am 24. Dezember im Wald zwischen Bliesen und Alsweiler. Dort sprühen Wunderkerzen an einem Baum, und von seinen Ästen hängen Lebkuchen mit Schokoladenguss. "Ich freue mich immer so auf Heiligabend", sagt Hildegard Morsch, die Auf Backofen 3 in Bliesen lebt. Rückblende ins Jahr 1991: Zum ersten Mal machen sich Hildegard und Alfons Morsch am 24

 Hildegard Morsch, die Auf Backofen 3 in Bliesen wohnt. Foto: SZ

Hildegard Morsch, die Auf Backofen 3 in Bliesen wohnt. Foto: SZ

Bliesen. Es geschieht jedes Jahr am 24. Dezember im Wald zwischen Bliesen und Alsweiler. Dort sprühen Wunderkerzen an einem Baum, und von seinen Ästen hängen Lebkuchen mit Schokoladenguss. "Ich freue mich immer so auf Heiligabend", sagt Hildegard Morsch, die Auf Backofen 3 in Bliesen lebt. Rückblende ins Jahr 1991: Zum ersten Mal machen sich Hildegard und Alfons Morsch am 24. Dezember auf den Weg in den Wald - mit den Enkelkindern. An der dicken Eiche machen sie Rast. Opa Alfons holt aus dem Rucksack Thermosflaschen. Für die Kleinen gibt es Kinderglühwein und für Oma und Opa die Erwachsenenversion des Getränks. Allein geht Hildegard Morsch dann ein Stück weit in den Wald hinein, um nach ihrer Rückkehr den Kindern zu berichten, sie habe einen Baum gefunden, an dem Kerzen sprühten und von dem Lebkuchen herunter hingen. Wenig später stehen die Kinder staunend vor dem fantastischen Werk des Christkindes. Im Laufe der Jahre bekommen die ältesten Enkelkinder mit, dass beim alljährlichen Wunder Oma Hildegard ihre Finger im Spiel hat. Das hält die Jugendlichen aber nicht davon ab, an Heiligabend ihrer Großmutter sogar beim Schmücken des Baumes zu helfen, um die kleineren Geschwister zu überraschen.Und auch in diesem Jahr werden sie wieder in den Wald zwischen Bliesen und Alsweiler aufbrechen. "Das machen wir bei Wind und Wetter", sagt Hildegard Morsch. An der Stelle von Enkelkind Lukas, der für ein Jahr in den USA in die Schule geht, wandert ein bulgarischer Austauschschüler mit, der momentan in der Familie von Hildegard Morschs Tochter Angelika lebt. Nach der Wanderung zum "Baum des Christkindes" wird traditionell eine Mette besucht, bevor die Familie am späteren Abend in größerer Runde zusammenkommt. Seit sieben Jahren fehlt jemand in dem Kreis und auf der Wanderung zum Zauberbaum. 2001 ist Opa Alfons gestorben. Seither begleitet eine der beiden Töchter Hildegard Morsch und den Nachwuchs an Heiligabend in den Wald zwischen Bliesen und Alsweiler. Und auf dem Rückweg machen sie Station am Grab von Alfons Morsch. Dort stellen sie sich auf und lassen Wunderkerzen sprühen. mic

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