Funk verteidigt den Wahlkreis

Homburg/Sulzbach/Friedrichsthal/Quierschied · Freude bei Alexander Funk (CDU), der den Wahlkreis 299 mit Sulzbach, Friedrichsthal und Quierschied eine weitere Periode in Berlin als Abgeordneter vertreten darf. Große Enttäuschung hingegen bei David Lindemann (SPD), der einen sehr engagierten Wahlkampf führte, aber es trotzdem nicht schaffte.

 Wahlsieger Alexander Funk (CDU) wird von seinen Parteifreunden gefeiert. Foto: Cornelia Jung

Wahlsieger Alexander Funk (CDU) wird von seinen Parteifreunden gefeiert. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung
 Der unterlegene SPD-Direktkandidat David Lindemann und seine Ehefrau Julie konnten gestern Abend ihre große Enttäuschung nicht verbergen. Foto: Thorsten Wolf

Der unterlegene SPD-Direktkandidat David Lindemann und seine Ehefrau Julie konnten gestern Abend ihre große Enttäuschung nicht verbergen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Finanzminister und CDU-Kreischef Stephan Toscani würde die Stimmen am liebsten selbst auszählen, so wie er in vorderster Reihe im St. Ingberter Ratskeller steht und konzentriert nach Zwischenständen fragt. Neben ihm steht Alexander Funk, der oberste Knopf am weißen Hemd ist offen.

Der Wahlkreis 299 ziert sich, auch um kurz vor 20 Uhr zittern die Christdemokraten noch um das Ergebnis der Erststimmen. Wenige Minuten später steigt Funk dann auf einen Stuhl und zeigt sich den gut 100 CDU-Sympathisanten. Die Menge tobt und lässt ihn durch ihr rhythmisches Klatschen zunächst gar nicht reden. Als es dann etwas leiser wird, sagt Funk: "Ich bin unglaublich dankbar, dass ich den Wahlkreis nochmal für vier Jahre in Berlin vertreten darf."

Es war lange eine Zitterpartie, und auch Toscani sorgte sich um das Ergebnis. Dass es schwierig würde mit dem Wahlkreis 299, betont nicht nur der Finanzminister. Schließlich hatte Funk ihn der SPD erst vor vier Jahren Astrid Klug nach jahrzehntelanger Dominanz abgejagt. Um so erleichterter ist der 39-Jährige, als ihm das Direktmandat nicht mehr zu nehmen ist. Er wisse, wem er den Sieg zu verdanken habe, sagt Funk und erinnert an den Einsatz seiner Wahlhelfer, an Spender und sein Team in Berlin. Von einem phänomenalen Ergebnis für die CDU spricht er wenige Minuten später, während die Parteifreunde zu feiern beginnen. Er wolle weiter im Haushaltsausschuss bleiben und für solide Finanzen kämpfen: "Wir dürfen nicht auf Pump leben." Zugleich verspricht er, sich dafür einzusetzen, dass auch im Saarland Geld vom Bund ankommt.

Enttäuschung bei der SPD

Gegen 20 Uhr zeichnete sich gestern Abend ein Ergebnis ab, mit dem der SPD-Bundestagskandidat David Lindemann im Vorfeld nicht gerechnet hatte: Er musste den Wahlkreis 299 für die SPD verloren geben.

Als bekannt wurde, dass auch die Mittelstadt St. Ingbert mit 43,6 CDU-Stimmen (gegenüber 34,1 SPD-Stimmen) mit starker Mehrheit für Alexander Funk gestimmt hatte, war für David Lindemann klar, dass er diesen Vorsprung nicht mehr würde aufholen können.

Sein Wahlkampfteam war enttäuscht, denn es hatte sich sehr für David Lindemann ins Zeug gelegt. Vor allem Astrid Klug, die vor vier Jahren ihr Mandat an die CDU verloren hatte, hatte sich sehr gewünscht, dass die SPD diesmal den Wahlkreis wieder zurückholen möge. "Wir haben so viel dafür getan, aber die CDU war auf Bundesebene einfach zu stark." Vater Clemens Lindemann, Landrat des Saarpfalz-Kreises, war die Anspannung deutlich anzumerken. Trotz erheblicher Verbesserungen für die SPD sei gegen die bundesweit starke CDU kein Sieg zu erringen gewesen, sagte er.

David Lindemann selbst trug seine Niederlage mit Fassung: "Schade, wir haben alle so gekämpft , doch trotz unseres Engagements war es nicht zu schaffen." Ein Trost für ihn persönlich: In vielen Kommunen habe er für die SPD ein deutlich besseres Ergebnis eingefahren als die SPD auf Bundesebene. David Lindemanns berufliche Zukunft liegt nun vorerst in Mainz - beim Umweltministerium des Landes Rheinland-Pfalz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort