Für sie ist kein Weg zu weit

Orscholz/Perl · Die beiden Fernwanderer Günter Schmitt und Werner Bach haben sich jetzt zu einem intensiven Gedankenaustausch getroffen. Sie wanderten die Etappe des Saar-Hunsrück-Steiges von Orscholz nach Perl.

 Werner Bach aus Darmstadt (rechts) und Günter Schmitt aus Schiffweiler an der Cloef bei Orscholz. Foto: Rolf Ruppenthal

Werner Bach aus Darmstadt (rechts) und Günter Schmitt aus Schiffweiler an der Cloef bei Orscholz. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Deutschlandwanderer unter sich: Hoch über der Saarschleife auf der Cloef trafen sie sich, Werner Bach aus Darmstadt und Günter Schmitt aus Schiffweiler.

2010 wanderte Günter Schmitt mit seiner Beagle-Hündin Emma 5200 Kilometer entlang der Grenze rund um Deutschland und veröffentlichte seine Erlebnisse und Erfahrungen in dem Buch "Auf vier Pfoten und zwei Füßen".

Werner Bach ist derzeit noch auf großer Deutschland-Tour, befindet sich aber bereits auf dem "Landeanflug" und will am 21. Dezember nach mehrmonatiger Wanderung wieder in seiner Heimat eintreffen.

Die Etappe des Saar-Hunstück-Steigs von Orscholz nach Perl nutzten die beiden Fernwanderer zu einem intensiven Gedankenaustausch. Und natürlich durfte dabei Emma, die Beagle-Hündin von Günter Schmitt nicht fehlen, die ihn vor drei Jahren auf seiner Deutschland-Tour begleitet hatte. Von der Saarschleife war Werner Bach übrigens total begeistert. "Jetzt verstehe ich auch, warum jedes Jahr Tausende von Menschen hierher kommen", betonte er.

Werner Bach, Ingenieur und Softwareentwickler im Vorruhestand, hatte vor seiner Deutschland-Wanderung 2009 den Jakobsweg von Darmstadt nach Santiago de Compostela, 2010 den Jakobswegs von Sevilla nach Santiago de Compostella bewältigt.

Der Darmstädter gehört dabei weder zur Gruppe der Extremsportler noch zu dee der Rekordjäger. Vielmehr treibt ihn die innere Ruhe, die Erfüllung und Ausgeglichenheit an, die er bei seinen Wanderungen sucht. "Wieder viele Stunden und Tage allein unterwegs zu sein und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, Farben, Geräusche und Düfte intensiver wahrzunehmen erfüllt mich mit großer Freude und Sehnsucht," erklärte der 65-jährige drahtig-schlanke Fernwanderer. "Für mich ist eine so gewählte Auszeit eine Wohltat für Körper, Geist und Seele," führte er weiter aus, wobei Einsamkeit ansonsten überhaupt nicht sein Ding ist.

Derzeit wandert Werner Bach von Perl aus entlang der Mosel in Richtung Mündung, um dann ab Koblenz dem Rhein mit dem Rheinsteig bis Eltville zu folgen. Über Mainz und Nauheim geht es dann in Richtung Heimat nach Darmstadt.

Nach seiner erfolgreichen Deutschlandumrundung will Werner Bach weitere Pilgerreisen und Wanderungen durchführen. Insbesondere locken ihn der Shikoku-Pilgerweg mit seinen 88 Tempeln auf der japanischen Insel Shikoku und der Küstenweg Camino de la Costa sowie der nördiche Weg nach Santiago de Compostela, der Camino del Norte.

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