Für einen sensiblen Umgang mit Alzheimerpatienten

Saarlouis. Im heutigen Blickpunkt der Saarländischen Pflegewoche steht das Thema Demenz. Im Demenzzentrum Villa Barbara geht ein zweitägiges Seminar zum Thema "Biographiearbeit" zu Ende, das der Demenzverein in Saarlouis organisiert hat

Saarlouis. Im heutigen Blickpunkt der Saarländischen Pflegewoche steht das Thema Demenz. Im Demenzzentrum Villa Barbara geht ein zweitägiges Seminar zum Thema "Biographiearbeit" zu Ende, das der Demenzverein in Saarlouis organisiert hat. Die rund zwanzig Teilnehmer lernen dort Methoden, wie man mittels biographischem Hintergrundwissen einen Zuggang zu der Gefühlswelt Demenzkranker Menschen bekommt. "Da mit einer zunehmenden Demenz das Kurzzeitgedächtnis schwindet und das Langzeitgedächtnis in den Vordergrund gerückt wird, leben die Betroffenen meist in ihrer ganz eigenen Realität, die stark von ihrer persönlichen Biographie geprägt ist", erklärt Andreas Sauder, Leiter der Beratungsstelle in Saarlouis. Für Angehörige und Pflegekräfte sei es daher sehr wichtig, die Geschichte eines Menschen zu kennen, um ihn besser verstehen und sensibler mit ihm umgehen zu können. Hilfreich können dabei Biographiebögen sein, die die Angehörigen ausfüllen. "In erster Linie werden bei den Betroffenen Erinnerungen aber durch das Anbieten von Sinneserfahrungen wachgerufen", sagt Seminarleiterin Jutta Lorenz. Fragen wie "Welches war früher ihr Lieblingslied" oder "Wie wurde Weihnachten gefeiert?" helfen dabei, Emotionen wachzurufen. Auch gemeinsames Essen und Singen sei Teil der Arbeit. Für Jutta Lorenz ist es ein enorm wichtiges Konzept, das sehr zum Verständnis von Demenzkranken beitrage. "Aber auch für die Erkrankten selbst bietet es die Chance, möglichst lange ihre Identität zu wahren und ihr Gedächtnis zu trainieren. Das Gefühl, sich von seinem Umfeld verstanden und angenommen zu fühlen spielt dabei ebenfalls eine große Rolle", erklärt die Diplom-Sozialarbeiterin. ee

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