Für eine bessere Bezahlung

Merchingen. "Wir müssen mit dieser Aktion gemeinsam mit den Kollegen weiterer Schulen ein ernsthaftes Zeichen setzen", sagte gestern Simone Dräger, Sprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Merchingen. "Wir müssen mit dieser Aktion gemeinsam mit den Kollegen weiterer Schulen ein ernsthaftes Zeichen setzen", sagte gestern Simone Dräger, Sprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Mit ihr hatten sich pünktlich zum Unterrichtsbeginn die pädagogischen Fachkräfte der Schule zum Broch in Merchingen und engagierte Eltern zu einem gemeinsamen Warnstreik eingefunden. Hintergrund dieser Aktion sei es, auf die berechtigten Interessen der Lehrkräfte aufmerksam zu machen. "Dabei geht es neben Lohnforderungen um den Abbau der Benachteiligungen der pädagogischen Fachkräfte im Angestelltenverhältnis", betonte Dräger. Die Mitarbeiter der so genannten Förderschulen leisteten die gleiche Arbeit wie verbeamtete Fachlehrer. Auch sei die Ausbildung die gleiche. Dennoch stünden die Mitarbeiter der Förderschulen in punkto Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten weit zurück, beklagte die Gewerkschafterin. "Hier ist man am Ende der Fahnenstange, da gibt es kaum noch ein berufliches Weiterkommen".Auf ein weiteres Anliegen wies Dräger hin: "Immer mehr Aufgaben werden dem Personal an Förderschulen aufgebürdet, ohne dass sich dieses in der Bezahlung niederschlägt. Im vergangenen Jahr wurden verstärkt Schüler mit einer Schwerstmehrfachbehinderung aufgenommen. "Das findet die volle Unterstützung der Lehrkräfte, aber es bedarf auch einer entsprechenden Personalisierung", sagte Dräger.

"Keine ausreichende Lobby"

Bedauerlich sei, dass das Land stattdessen sogar die Anzahl der Stellen von Eingliederungshelfern an Förderschulen um rund 30 Prozent kürzen wolle. Solche Maßnahmen gingen einerseits zu Lasten der pädagogischen Arbeit, führten aber zu erheblichen Mehrbelastungen des Fachpersonals. "Scheinbar haben weder die Förderschulen noch wir als Pädagogen eine ausreichende Lobby in Gesellschaft und Politik", verlautete es gestern aus den Reihen der Mitarbeiter.Nach dem einstündigen Warnstreik in Merchingen brachen die pädagogischen Fachkräfte nach Saarbrücken auf, um dort vor dem Innenministerium an der zentralen Kundgebung der GEW teilzunehmen. "Wir wollen als Fachkräfte der Förderschule Geistige Entwicklung Merchingen mit der Streikaktion auf die Missstände aufmerksam machen", hieß es. Dabei gehe es auch um die mangelnde Berücksichtigung und Wertschätzung der Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen.

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