Für die Sterbenden und ihre Familien da sein

St. Wendel. "Unsere Aufgabe ist es, die Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten." Mit diesen Worten beschreibt Nikolaus Schorr, Vorsitzender des Vereines Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel die Zielsetzung des Vereines. Die Würde der Betroffenen und ihr Recht auf Selbstbestimmung stünden dabei im Vordergrund

 Manchmal hilft es schon, einem Todkranken die Hand zu halten. Die Helfer der Hospizhilfe sind für die Sterbenden da. Foto: dpa

Manchmal hilft es schon, einem Todkranken die Hand zu halten. Die Helfer der Hospizhilfe sind für die Sterbenden da. Foto: dpa

St. Wendel. "Unsere Aufgabe ist es, die Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten." Mit diesen Worten beschreibt Nikolaus Schorr, Vorsitzender des Vereines Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel die Zielsetzung des Vereines. Die Würde der Betroffenen und ihr Recht auf Selbstbestimmung stünden dabei im Vordergrund. Einer der Grundsätze lautet ambulant vor stationär. Schorr: "Wir wollen den Sterbenden so lange, wie es irgendwie möglich ist, in seiner vertrauten Umgebung belassen. Und wir wollen sein Umfeld, seine Familie, seine Angehörigen stärken." Da setze der Dienst der christlichen Hospizhilfe an.Den Dienst verrichten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereines. Die Geschäftsstelle ist in der Bahnhofstraße 8 in St. Wendel untergebracht. Neben der Sekretärin Rita Delles sind dort zwei Koordinatorinnen die Ansprechpartnerinnen der Ratsuchenden, die Diplom-Sozialpädagogin Bärbel Ludwig und die Krankenschwester Manuela Tscherleniovsky-Schuch. Beide sind auch Palliativ-Fachkräfte.Wie aber wird die Hilfe organisiert? Nach dem Anruf bei der Geschäftsstelle besucht eine der Koordinatorinnen in der Regel die betroffene Familie zu Hause, spricht den Bedarf ab, kümmert sich auch, wenn notwendig, um Kontakte mit dem Hausarzt oder dem Pflegedienst. Wenn gewünscht, wird dann auch über den Einsatz ehrenamtlicher Hospizhelfer gesprochen. Die kommen ein bis zwei Mal in der Woche ins Haus. "Sie sind für die Schwerstkranken da", so Schorr, hören diesen zu, reden mit ihnen, lesen ihnen vor. Angehörige werden in dieser Zeit entlastet, können zum Beispiel Einkäufe erledigen, oder einfach mal etwas Zeit für sich haben. "Pflege", das grenzt Schorr klar ab, "machen wir aber nicht." Die Besuche sind übrigens kostenlos.50 ehrenamtliche Helfer sind in der Hospizhilfe engagiert, 30 von ihnen für den ambulanten Dienst, 20 für stationäre Einrichtungen. Denn mittlerweile hat die Hospizhilfe auch Verträge mit Pflege- und Altenheimen abgeschlossen, dass die Ehrenamtlichen auch dort Sterbende besuchen dürfen. Alle Hospizhelfer haben eine Schulung durchlaufen, die ein halbes Jahr dauert und auch ein Praktikum absolviert. "Das Engagement unserer Ehrenamtlichen ist aller Ehren wert", unterstreicht Nikolaus Schorr. Allein im vergangenen Jahr hat die Hospizhilfe im Landkreis 128 Menschen betreut.Informationen: Christliche Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel, Bahnhofstraße 8, St. Wendel, Telefon (0 68 51) 86 97 01, Bürozeiten: montags bis freitags von neun bis zwölf Uhr und nach Vereinbarung. E-Mail: hospizhilfe.wnd@t-online.de, Spendenkonto: Kreissparkasse St. Wendel, Bankleitzahl: 59 251 020, Kontonummer: 612.

Auf einen BlickDie Christliche Hospizhilfe ist als eingetragener Verein organisiert. Es gibt acht so genannte ordentliche Mitglieder. Das sind Organisationen wie die katholischen Kirchengemeinden St. Wendel und Urweiler, die evangelischen Kirchengemeinden Dörrenbach, Niederlinxweiler und St. Wendel, die Lebenshilfe im Kreis St. Wendel, die Arbeiterwohlfahrt im Kreis St. Wendel, der Caritasverband Schaumberg-Blies, die Marienhaus GmbH, die Stiftung Hospital und der Pflegeförderverein St. Wendel. Die ordentlichen Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von 3000 Euro und sind in der Mitgliederversammlung stimmberechtigt. Hinzu kommen 88 fördernde Mitglieder.Vorsitzender des Vereines ist seit Sommer 2009 Nikolaus Schorr. Er hat das Amt von Robert Wagner übernommen, der den Verein seit seiner Gründung 1997 geführt hat. Zweiter Vorsitzender ist Michael Schütz, Schatzmeister ist Hermann Scharf. Jedes ordentliche Mitglied ist im Führungsgremium vertreten. Neben den Mitgliedsbeiträgen finanziert sich der Verein vor allem über Zuschüsse und Spenden. vf

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