Für die Sicherheit in Schulbussen

Merzig-Wadern · 2005 beschäftigte die Neue Arbeit Saar noch 60 Busbegleiter in Merzig-Wadern. 2014 sind es wohl nur noch 5. Dabei steigt die Nachfrage nach Busbegleitern weiter an. Wie es weitergeht, ist noch unklar.

 In Schulbussen kommt es vor allem auf dem Heimweg öfters mal zu Streitereien oder anderen Problemen. Busbegleiter sollen auch hier für Ruhe und Sicherheit sorgen. Foto: Sepp Allgayer

In Schulbussen kommt es vor allem auf dem Heimweg öfters mal zu Streitereien oder anderen Problemen. Busbegleiter sollen auch hier für Ruhe und Sicherheit sorgen. Foto: Sepp Allgayer

Foto: Sepp Allgayer

Am heutigen Montag heißt es für Kinder im Saarland wieder: Die Ferien sind vorbei, ab in die Schule. Das bedeutet auch, wieder regelmäßig den Schulbus zu benutzen. Dabei haben sogar Grundschüler heutzutage teilweise weite Wege und müssen mit dem Bus zum Unterricht fahren. 15 Busbegleiter der Neuen Arbeit Saar (NAS) sorgen im Landkreis Merzig-Wadern dann dafür, dass dem Nachwuchs unterwegs nichts passiert.

Die NAS beschäftigt die 15 Frauen und Männer, die die Schulbusse zu sechs Grundschulen und einer Kindertagesstätte im Landkreis begleiten, als Bürgerarbeiter und über Arbeitsgelegenheiten (AGH). Zum Jahresende laufen jedoch diese zehn AGH-Maßnahmen aus. Womöglich muss ein Großteil der Schulbuslinien dann ohne Betreuung fahren. Denn ob das Jobcenter neue Maßnahmen bewilligen kann, sei noch ungewiss, heißt es in der Pressemitteilung der NAS.

Die 15 Busbegleiter, die für diese Aufgabe geschult worden sind, haben vielseitige Aufgaben. So müssen sie darauf achten, dass die Kinder ihre Ranzen im Bus sicher verstauen, dass sie sich selbst oder andere nicht verletzen, den Busfahrer nicht stören oder Sitze verschmieren oder beschädigen.

"Gerade mittags auf der Heimfahrt sind manche Kinder sehr aufgedreht und lassen ihren Frust an anderen aus. Da müssen unsere Busbegleiter oft beschwichtigend eingreifen", sagt Georgia Lofi, Projektkoordinatorin bei NAS. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr und mittags zwischen 12 und 13 Uhr sind die Busbegleiter in den Schulbussen tätig, in der Zwischenzeit fahren sie in Linienbussen mit und helfen dort vor allem älteren, bewegungseingeschränkten Fahrgästen, heißt es weiter.

Vom Einsatz der Busbegleiter profitieren im Landkreis derzeit die Grundschulen Beckingen-Reimsbach, St. Josef, Merzig-Hilbringen, Wadern-Lockweiler, Wadern-Loswendel sowie in Merzig-Kreuzberg neben der Grundschule auch der Kindergarten.

"Der Bedarf ist größer, wir haben Anfragen von Schulen bis nach Saarhölzbach, doch dafür fehlt uns das Personal", erklärt Lofi. Auch viele ältere Menschen hätten schon gefragt, ob Busbegleiter nicht in mehr Linienbussen mitfahren könnten.

Busbegleiter gibt es im Saarland seit 2005. Eingeführt wurden sie auf Anregung der Landesregierung infolge der Schließung vieler Grundschulen, die für etliche Schülerinnen und Schüler längere Wege mit sich brachten. Konnte die NAS anfangs noch 60 Busbegleiter für Merzig-Wadern beschäftigen, so seien es aufgrund der Kürzungen des Bundes bei Beschäftigungsprogrammen inzwischen nur noch 15. Für fünf der 15 Busbegleiter-Jobs ist die Finanzierung über Bürgerarbeits-Plätze noch bis Ende 2014 gesichert, die zehn AGH-Maßnahmen enden jedoch am 31. Dezember 2013. "Bisher ist leider völlig unklar, wie es weitergeht", erklärt NAS-Geschäftsführerin Monika Steffen-Rettenmaier. Gemeinsam mit dem Jobcenter suche die NAS zurzeit nach einer Lösung, um auch weiterhin in Merzig-Wadern für sichere Schulwege sorgen zu können, erklärt die Geschäftsführerin.

Neben dem Landkreis Merzig-Wadern beschäftigt die NAS derzeit zwölf Bürgerarbeiter im Landkreis Neunkirchen und 125 Bürgerarbeiter im Regionalverband Saarbrücken als Busbegleiter.

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Hintergrund:Die Neue Arbeit Saar ist eine Einrichtung der Diakonie und eine der ältesten Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaften Deutschlands. Sie beschäftigt sich mit der Rückkehr arbeitsloser, insbesondere langzeitarbeitsloser Menschen auf den Arbeitsmarkt. Zurzeit werden etwa 700 arbeitslose Menschen an verschiedenen Standorten im Saarland beschäftigt. Die Gesellschafter der NAS sind die Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West, zu dem unser Landkreis zählt. red/jan

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