Für Deutschland in den Dreck

Koksijde. Als am Sonntag die ersten Fahrer bei der Radcross-Weltmeisterschaft in Belgien die Ziellinie passierten, herrschte im Austragungsort Koksijde, direkt an der belgischen Kanalküste, Volksfest-Stimmung. Die ersten sieben Platzierungen gingen alle in das radcrossverrückte Land

Koksijde. Als am Sonntag die ersten Fahrer bei der Radcross-Weltmeisterschaft in Belgien die Ziellinie passierten, herrschte im Austragungsort Koksijde, direkt an der belgischen Kanalküste, Volksfest-Stimmung. Die ersten sieben Platzierungen gingen alle in das radcrossverrückte Land. "61 000 Zuschauer", berichtet der deutsche Radcross-Bundestrainer Wolfgang Ruser entzückt, "davon können wir in Deutschland nur träumen."Mit im Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, der mit Philipp Walsleben einen guten neunten Platz ergattern konnte, war auch ein Saarländer: Der 23-jährige Sascha Weber aus St. Wendel startete als vierter Fahrer im deutschen Team. In seinem zweiten WM-Rennen in der Elite-Liga war Weber allerdings chancenlos und landete abgeschlagen auf Rang 39. "Sascha konnte das Rennen leider nicht zu Ende fahren", erklärt Bundestrainer Ruser. "Da er aus der hinteren Reihe gestartet ist, war es für ihn sehr schwer, vorne mitzufahren. Drei Runden vor Schluss wurde er dann überrundet und aus dem Rennen genommen."

Ein kleiner Rückschlag für den jungen Radprofi und zweifachen U23-Deutschlandmeister, der bei der Weltmeisterschaft 2011 im Heimatort St. Wendel noch auf Rang 25 kam. "Sascha ist aus meiner Sicht ein gutes Rennen gefahren. Vor allem in den ersten drei, vier Runden war er sehr gut", sagt Ruser über seinen Schützling. Probleme habe der gesamten deutschen Staffel die feuchte Sandbahn bereitet.

Trotz des mäßigen Abschneidens in Belgien prognostiziert Trainer Ruser dem 23-jährigen Profi eine gute Entwicklung: "Weber hat eine große Zukunft im Radsport vor sich, wenn er kontinuierlich an sich arbeitet, kann er vorne gut mitfahren." Der St. Wendeler kann schon jetzt auf eine eindrucksvolle Rad-Karriere zurückblicken. In der Juniorenklasse wurde er 2006 deutscher Vizemeister. 2009 und 2010 gewann er die deutschen Meisterschaften der U23 und belegte bei Weltmeisterschaften die Plätze fünf und acht.

Mehrere Siege in Luxemburg

Als Profi startete Weber zunächst für den FC Rheinland-Pfalz/Saar Mainz, bis dieser 2009 in finanzielle Schieflage geriet. Es folgte ein Engagement beim Stevens-Racing-Team. Seit August 2011 fährt Weber nun für das luxemburgische Team Differdange-Magic-SportFood.de, für das er in diesem Winter in Luxemburg bereits mehrere Rennen gewonnen hat. Bei den deutschen Meisterschaften Anfang Januar landete Weber in Kleinmachnow (Brandenburg) auf Rang fünf. "Sascha hat noch eine große Zukunft im Radcrossvor sich."

Wolfgang Ruser, Bundestrainer

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