Für den Kindergarten ist kein Geld da

Wiesbach. "Wenn es mal irgendein Zeichen gäbe, dass etwas passiert. Aber wir werden immer nur vertröstet, nichts passiert", sagt Nina Müller und Kerstin Brehm fügt hinzu: "Jeden Tag geht etwas kaputt, die Leiterin der Einrichtung muss sich mehr um den Zustand der Einrichtung kümmern als um die Kinder

 Eva Bieler, Leiterin der Wiesbacher Einrichtung (ganz links), zeigt Gaby Günter von der Kita gGmbH und Ortsvorsteherin Birgit Müller-Closset (rechts) die maroden Verhältnisse in den Waschräumen. Auch die Mütter Nina Müller und Kerstin Brehm sehen Handlungsbedarf. Foto: Grell

Eva Bieler, Leiterin der Wiesbacher Einrichtung (ganz links), zeigt Gaby Günter von der Kita gGmbH und Ortsvorsteherin Birgit Müller-Closset (rechts) die maroden Verhältnisse in den Waschräumen. Auch die Mütter Nina Müller und Kerstin Brehm sehen Handlungsbedarf. Foto: Grell

Wiesbach. "Wenn es mal irgendein Zeichen gäbe, dass etwas passiert. Aber wir werden immer nur vertröstet, nichts passiert", sagt Nina Müller und Kerstin Brehm fügt hinzu: "Jeden Tag geht etwas kaputt, die Leiterin der Einrichtung muss sich mehr um den Zustand der Einrichtung kümmern als um die Kinder." - Die Mütter haben jeweils zwei Kinder im katholischen Kindergarten Wiesbach, zahlen Elternbeiträge und engagieren sich im Förderverein des Kindergartens. Doch beiden reicht es, denn, wie sie betonen, sie wollen endlich eine Entscheidung. Dem kann sich auch Gaby Günter von der Kita gGmbH, die seit 2010 Träger des Kindergartens ist, nur anschließen. "Wir müssen uns entscheiden und können, wenn wir eine neue Einrichtung bauen wollen, jetzt nicht mehr viel Geld in die Reparaturen stecken."Das leuchtet auch Eva Bieler, der Leiterin in Wiesbach, ein, doch selbst für die dringendsten Reparaturen im Bereich der Waschräume ist kaum Geld da. "Wir müssen die Klospülung betätigen, weil es die Kinder nicht schaffen und das Händewaschen geht auch nur unter unserer Aufsicht und Hilfe."

Ein Blick in die beiden Toiletten zeigt auch Birgit Müller-Closset, Ortsvorsteherin und zukünftige Bürgermeisterin von Eppelborn, dass der Zustand mehr als bedenklich ist. Sie hatte für Dienstagabend zum Ortstermin eingeladen, und neben den Ortsratsmitgliedern waren auch die Kita, die Elternschaft und die Pfarrei vertreten. Und auch die will, dass sich endlich etwas tut. Nicht zuletzt, weil die Heizungsanlage nicht mehr regelbar ist, die Fenster nicht schließen und der Kindergarten über die Heizperiode etwa 12 000 Euro an Ölkosten verursacht. Das marode Dach, durch das es in die Turnhalle regnet, stellt ein weiteres großes Problem dar.

Bereits im Jahr 2010 habe der Bistumsarchitekt, so erklärt Bieler, Pläne für die komplette Sanierung erstellt. Der Pfarrverwaltungsrat habe schließlich vergangenes Jahr einen Gutachter beauftragt, ein weiterer Plan unter Berücksichtigung des weiteren Krippenausbaus wurde vorgelegt, wie Peter Klein vom Pfarrverwaltungsrat sagt. "Dieses Gutachten hat 6500 Euro gekostet, Geld, das wir aufnehmen mussten, denn die Pfarrei hat keine solche Summe im laufenden Haushalt", so Klein. "Vom Ministerium gab es aber statt einer hoffnungsvollen Nachricht nur den Bescheid, dass die Maßnahme bis mindestens 2014 verschoben werden muss, da keine Gelder da sind", erklärt Bieler. Erbaut wurde der Kindergarten 1959, seit Mitte der 90er Jahre habe es, bis auf den Anbau der Krippe, keine Renovierungen mehr gegeben.

Genau darin sieht Müller-Closset ein großes Problem. "Es wurde in den Jahren vor 2010 einfach versäumt, Anträge zu stellen. Jetzt wird nur noch der Ausbau von Krippen gefördert, eine Renovierung wird nur noch in Notfällen finanziert. Das wird wohl auch noch für 2014 gelten", macht sie Eltern, Pfarrei und Kindergartenteam nur wenig Hoffnung.

Für alle Beteiligten stellt sich zudem die Frage, ob eine Sanierung Sinn macht. Auch der Neubau sollte immer erst nach einer genauen Prüfung des zukünftigen Bedarfs erfolgen, so die Mitglieder des Ortsrates. Für die Behebung von Mängeln, die eine Gefahr darstellen, sichert Günter finanzielle Mittel zu. Wie es aber danach weitergeht, bleibt erst einmal ungewiss. cim

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