Für Bliesransbach noch immer kein Hausarzt gefunden

Bliesransbach. Nachdem der langjährige Bliesransbacher Hausarzt Heiner Stolz im Frühjahr wegen gesundheitlicher Probleme aufgeben musste, fand sich bis heute kein Nachfolger. Bürgermeister Stephan Strichertz wurde von Bliesransbacher Bürgern schon fehlendes Engagement vorgeworfen - und, dass er gesagt haben soll, "die Bliesransbacher sollten nach Kleinblittersdorf zum Arzt gehen"

Bliesransbach. Nachdem der langjährige Bliesransbacher Hausarzt Heiner Stolz im Frühjahr wegen gesundheitlicher Probleme aufgeben musste, fand sich bis heute kein Nachfolger. Bürgermeister Stephan Strichertz wurde von Bliesransbacher Bürgern schon fehlendes Engagement vorgeworfen - und, dass er gesagt haben soll, "die Bliesransbacher sollten nach Kleinblittersdorf zum Arzt gehen". Strichertz dazu: "Ich habe so etwas nie behauptet. Dafür habe ich Zeugen, sogar aus Bliesransbach. Es ist schwierig, einen Hausarzt für Bliesransbach zu finden. In Kleinblittersdorf gibt es fast eine Vollversorgung mit Ärzten, und im Zuge des Thermalbades soll in Rilchingen-Hanweiler auch ein Ärztezentrum entstehen. Dennoch habe ich noch in dieser Woche mehrere Termine, bei denen es um einen Nachfolger in Bliesransbach geht", so Strichertz gestern. Dass Bliesransbach mit dem Hausarzt-Problem saarlandweit nicht alleine dasteht, erklärt Wolfgang Meunier, der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlandes. "Wir suchen derzeit für 24 Hausarztpraxen im Saarland Nachfolger. Fast wöchentlich werden wir von anderen Ortsvorstehern oder Bürgermeistern mit diesem Problem kontaktiert", erklärt Meunier, der für die Zukunft durchaus von dramatischen Zuständen spricht. "Noch haben wir keine Versorgungslücke. Es gibt zwar viele Ortsteile im Saarland, die keinen Hausarzt mehr haben, aber aufgrund der geringen Wegstrecke zu anderen Ärzten ist eine flächendeckende Versorgung gewährleistet. Allerdings ist ein Drittel aller Hausärzte im Saarland zwischen 50 und 55 Jahre alt. Ab dem Jahr 2014 fehlt uns dieses Drittel aufgrund des erreichten Rentenalters", so Meunier abschließend. leh

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