Fünf Saarländer wollen hoch hinaus

Bergweiler. Tollkühne Menschen in ihren fliegenden Kisten wollen am Pfingstmontag, 28. Mai, über den Rhein. Während des Flugtages des österreichischen Getränkeherstellers Red Bull treten 40 Teams in Mainz an, um mit selbst gebastelten Fluggeräten das Gewässer zu überqueren. Auf einer sechs Meter hohen Rampe werden sie Aufstellung nehmen, um sich mit Anlauf durch die Luft treiben zu lassen

 Die fünf tollkühnen Männer und ihre - hoffentlich - fliegende Kiste. Foto: Schröder

Die fünf tollkühnen Männer und ihre - hoffentlich - fliegende Kiste. Foto: Schröder

Bergweiler. Tollkühne Menschen in ihren fliegenden Kisten wollen am Pfingstmontag, 28. Mai, über den Rhein. Während des Flugtages des österreichischen Getränkeherstellers Red Bull treten 40 Teams in Mainz an, um mit selbst gebastelten Fluggeräten das Gewässer zu überqueren. Auf einer sechs Meter hohen Rampe werden sie Aufstellung nehmen, um sich mit Anlauf durch die Luft treiben zu lassen. Darunter auch fünf Wagemutige aus dem Landkreis: Flying Saarland aus Bergweiler und Sotzweiler.Teamchef Christian Schröder (29) erklärt, wie es dazu kam: "Im Fernsehen haben wir einen Werbespot zum Red Bull Flugtag gesehen und über eine Teilnahme gewitzelt." Im Februar sei dies gewesen, aus der Schnapsidee wurde kurz darauf ernst. Eine Bewerbung wurde abgeschickt. Prompt kamen die Bestätigung und die Auflagen: Fünf Teilnehmer müssen es sein, dazu sollte ein Werbevideo gedreht werden. Schröder: "Die Grundidee des Flugzeuges war von Anfang an klar: Ein Formel-Eins-Wagen. Daher haben wir für das Video ein Bobby-Car umgebaut und uns damit beworben." 800 Teams hätten sich bis März angemeldet, doch nur 80 packten es in die Endrunde. Von diesen dürfen 40 in Mainz dabei sein, und zwar jene, die die meisten Stimmen erhalten haben. "Das war für uns ein kleines Problem, da die Stimmabgabe nur über Facebook gestattet war. Und viele unserer Freunde sind nicht bei Facebook angemeldet", erklärt Schröder. Daher hätten sie eine Werbeoffensive gestartet: eine eigene Facebook-Seite eingerichtet, das Werbevideo auf der Plattform Youtube hochgeladen und Visitenkarten gedruckt: "Einmal sind wir zusammen durch St. Wendel gelaufen und haben für unser Team geworben, Visitenkarten ausgeteilt." Der Aufwand hat sich gelohnt: Mit 1038 bis März abgegebenen Stimmen kamen die Saarländer auf den zwölften Platz. Nun galt es, ein flugfähiges Formel-Eins-Auto zu konstruieren. Dabei wollten sie nichts dem Zufall überlassen: "Befreundete Technikstudenten haben wir beauftragt, die Flugfähigkeit zu berechnen." Fast täglich haben die Fünf an ihrem Flugwagen herumgebastelt. Dabei standen sie unter Aufsicht. Schröder: "Alle zwei Wochen kommt ein Red-Bull-Mitarbeiter vorbei, um nach dem Stand der Dinge zu sehen und Aufnahmen für ein Werbevideo zu machen." Auch mussten die Hobbykonstrukteure diverse Sachen beachten: Das Flugobjekt darf nicht schwerer als 120 Kilogramm sein, muss unsinkbar und aus umweltverträglichem Material sein, die Spannweite soll zehn Meter nicht überschreiten.

Die fünf heimatverbundenen Saarländer - der Lokalpatriotismus äußere sich im Gruppennamen Flying Saarland - reisen bereits am Pfingstsonntag nach Mainz, der Sponsor stellt hierfür ein geeignetes Transportfahrzeug zur Verfügung. Nach der technischen Abnahme dürfen sie sich auf ihren großen Flug vorbereiten. Und auf ihre Showeinlage vor dem Start, denn diese sei auch Pflicht. Schröder: "Wir planen einen Boxenstopp. An unserem Boliden werden wir die Reifen abschrauben und Flügel anbringen." Der Veranstalter rechnet bis zu 100 000 Zuschauern am Rhein. Das macht Schröder etwas nervös. Doch an Selbstvertrauen mangele es ihm nicht: "Ich rechne mit einem Platz unter den besten Zehn!" "Wir planen einen Boxenstopp. Wir werden die Reifen abschrauben und Flügel anbringen."

Christian Schröder

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