Fünf Millionen Euro gegen weite Wege

Türkismühle. Es sah zwischenzeitlich danach aus, als würde das Projekt scheitern. Aber alle Beteiligten - Investor, Gemeinde und Betreiber - hielten durch. Und melden jetzt den Erfolg: Die Baugenehmigung für den Lebensmittelmarkt in Türkismühle ist erteilt, im März sollen die Arbeiten losgehen

 Bürgermeister Andreas Veit (von links) mit Uwe Schatto, Matthias Engel und Lothar Heylmann von der Verwaltung an der Stelle, wo der Lebensmittelmarkt entstehen soll. Foto: Herrler

Bürgermeister Andreas Veit (von links) mit Uwe Schatto, Matthias Engel und Lothar Heylmann von der Verwaltung an der Stelle, wo der Lebensmittelmarkt entstehen soll. Foto: Herrler

Türkismühle. Es sah zwischenzeitlich danach aus, als würde das Projekt scheitern. Aber alle Beteiligten - Investor, Gemeinde und Betreiber - hielten durch. Und melden jetzt den Erfolg: Die Baugenehmigung für den Lebensmittelmarkt in Türkismühle ist erteilt, im März sollen die Arbeiten losgehen. Knapp fünf Jahre sind dann vergangen - vom ersten Kontakt zwischen Gemeinde und Investor im Mai 2007 bis zum Baubeginn."So eine lange Projektentwicklung für einen Nahversorger dieser Größenordnung ist sehr selten", sagt dazu Matthias Engel vom Investor, der EMK Projektentwicklung. Der Hochwasserschutz rund um den vorgesehenen Standort am Ortseingang von Türkismühle zwang die Planer zu Kompromissen. So war eine Bedingung des saarländischen Umweltministeriums, die bebaubare Fläche deutlich zu verringern. Ursprünglich war geplant, neben einem Vollsortimenter auch einen Discounter zu bauen. Nach reiflichen Überlegungen entschieden die Verantwortlichen, auf den Discounter zu verzichten. "Das heißt aber nicht, dass in Zukunft irgendwo in der Nähe dennoch ein Discounter entsteht", macht Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit Hoffnung.

Flaggschiff in der Region

Jetzt entsteht erst einmal ein Vollsortimenter mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Damit sei er einer der größten und modernsten in der Region, größer als die Märkte in Freisen, Namborn oder Oberthal. Man prüfe den Einsatz alternativer Energien, bis zu 15 000 Artikel sollen dort angeboten werden, sagt Uwe Schatto, Gebietsexpansionsleiter bei der Edeka Südwest. "Der Markt wird hier in der Region unser Flaggschiff." Edeka ist mittlerweile auch Bauherr; kurz vor Weihnachten hat die Handelsgesellschaft das Projekt von EMK übernommen.

Derzeit laufen die Ausschreibungen. Schatto geht davon aus, dass noch vor Weihnachten, vermutlich im November, der neue Markt eröffnen wird. Etwa 30 Mitarbeiter werden eingestellt, die Türen sollen montags bis samstags bis 20 Uhr offen sein. Die Gesamt-Investitionskosten belaufen sich, so schätzt Schatto, auf rund fünf Millionen Euro.

Mit einer Kaufkraft von 22 Millionen Euro pro Jahr rechnet Schatto. Und hofft, den Kaufkraftabfluss aus der Gemeinde damit um etwa ein Viertel zu reduzieren. "Es ist wichtig, dass unsere Bürger für ihren täglichen Einkauf nicht mehr weite Wege zurücklegen müssen", sagt Veit. Immer wieder haben ihn Bürger auf den neuen Markt angesprochen - wegen eben dieser weiten Wege. Denn, so erzählt Engel, die Gemeinde Nohfelden sei die einzige Kommune im Saarland ohne einen Vollsortimenter in dieser Größe. Dieser "weiße Fleck", wie es Schatto ausdrückt, werde Edeka nun füllen. Und damit, so Veit, deutlich die Infrastruktur in der Gemeinde stärken. Ein positiver Nebeneffekt: Die Einnahmen der Gemeinde aus der Gewerbesteuer steigen.

nohfelden.de

Auf einen Blick

Edeka Südwest: Konzern-Außenumsatz 2010: 6,7 Milliarden Euro; Mitarbeiter: mehr als 43 500, Auszubildende gesamt: 3130, Absatzgebiet: Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Süden von Hessen und Teile Bayerns. red

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