Fünf Künstler setzen Kreativität der Schüler frei

St. Wendel. Vor acht Jahren wurde von der Staatskanzlei in Saarbrücken ein Langzeit-Projekt ins Leben gerufen, bei dem bekannte Künstler mit Schülern zusammengeführt werden. Dadurch sollte eine aktive und kreative Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst in Gang gesetzt werden. "Kunst macht Schule" heißt das Projekt, das in diesem Jahr in St. Wendel Station machte

St. Wendel. Vor acht Jahren wurde von der Staatskanzlei in Saarbrücken ein Langzeit-Projekt ins Leben gerufen, bei dem bekannte Künstler mit Schülern zusammengeführt werden. Dadurch sollte eine aktive und kreative Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst in Gang gesetzt werden. "Kunst macht Schule" heißt das Projekt, das in diesem Jahr in St. Wendel Station machte. "AN.Ort.Und.Ställe", heißt das Wortspiel, mit dem das diesjährige Kunst-Projekt überschrieben war und das einen Hinweis auf den Veranstaltungsort gab: Die große Scheune auf dem von der Lebenshilfe geleiteten Wendelinushof war quasi der Dreh- und Angelpunkt der diesjährigen Aktionswoche, in der sich die Kunst durch Kunst erklären will. Heraus kamen Zeichnungen, Skulpturen, Selbstporträts, Installationen und dergleichen mehr. "Wir haben uns mit den Werken verschiedener Künstler auseinandergesetzt, etwa mit denen Marc Chagalls, Rembrandts oder Edvard Munchs", erzählt Tanja Fuß aus der Klasse 9b des St. Wendeler Wendalinum-Gymnasiums. "Und wir haben selbst viel gemalt und gezeichnet." Bäume, Landschaften und vor allem Porträts standen ganz oben auf der Liste der Schüler, die unter der Anleitung des in Berlin lebenden Lutz Braun gearbeitet haben. Für Fuß, die mit dem Gedanken spielt, nach ihrem Abschluss Mode-Design zu studieren, "war es eine wichtige Erfahrung, zu sehen, dass ich künstlerisch nicht ganz unbegabt bin. Das hat mir gezeigt, dass ich mit meinem Berufswunsch richtig liege". Karl Burger, Leiter der Erweiterten Realschule (ERS) St. Wendel, fand es einerseits klasse, "dass bei diesem Projekt die Kreativität der Kinder gefördert wird. Zum anderen wird für sie aber auch erfahrbar, dass in Kunst ganz viel Handwerk drinsteckt". Denn die ganze Woche über haben seine Schützlinge - seitens der ERS beteiligten sich die Achter- und Neunerklassen an dem Kunst-Projekt - gewerkelt, gesägt und geschaffen. Das Ergebnis war eine Stadt aus Holz sowie eine Feuerwerksinstallation. Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald war von den Ergebnissen der Kunst-Woche begeistert: "Allen, die bei diesem Projekt mitgemacht haben, sei mein herzlicher Dank ausgesprochen. Ich denke, von dieser Aktion wird bei allen Beteiligten sehr viel hängen bleiben." Auch bei ihm und seinem Amt selbst. "Drei der vier beteiligten Schulen stehen ja in Trägerschaft des Landkreises, und wir wollen diese Aktion als Anstoß nutzen, künstlerische Werte stärker in die Schulen zu bringen." Zwar gäbe es im Kreis St. Wendel schon eine enge Verflechtung verschiedener Künstler, beispielsweise im Kunstzentrum Bosener Mühle, "aber die Zusammenarbeit regionaler Künstler mit den Schülern und den Schulen kann noch intensiviert werden." Das ist genau das, was Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerin für Bildung, Familien, Frauen und Kultur, sich vom Projekt wünscht: "Wenn der Landkreis dieses Projekt nutzt, um in Sachen Kunst und Schule etwas aktiver zu werden, trifft dies genau den Sinn." tog

Auf einen BlickFünf Künstler aus Frankfurt, Stuttgart, Berlin, Braunschweig und Saarbrücken haben in diesem Jahr mit saarländischen Schülern zusammengearbeitet. Beteiligte Schulen waren das Wendalinum-Gymnasium, das Arnold-Jansen-Gymnasium, die Erweiterte Realschule St. Wendel sowie die Dr.-Walter-Bruch-Schule. Rund 70 Schulklassen und ebenso viele Künstler haben seit 2001 an dem Projekt mitgewirkt. tog

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