Frühjahrsaufschwung reicht wegen langem Winter bis in den Juni

Homburg/Bexbach/Kirkel · In Außenberufen und der Gastronomie wurden erst jetzt die Saisonkräfte aufgestockt. Gleichzeitig haben sich einige Jugendliche nach ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet. Deshalb hat sich die Arbeitslosigkeit kaum verändert.

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Saarpfalz-Kreis ist im Juni saisonbedingt weiter leicht gesunken. Es waren 4430 Personen arbeitslos gemeldet, rund 150 weniger als im Mai und 443 mehr als vor einem Jahr (plus 11,1 Prozent). Die Arbeitslosigkeit ist dabei sowohl im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur als auch des Jobcenters gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent (Vorjahr: 5,3 Prozent). Im Bereich der Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel) waren 2361 Arbeitslose gemeldet (minus 107 zum Vormonat), das bedeutet eine Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Blieskastel (Stadt Blieskastel, Gersheim, Mandelbachtal) waren im Juni 868 Personen arbeitslos. Das sind 35 weniger als im Vormonat, was eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent bedeutet.

"Wegen des langen Winters und des kalten Frühjahrs reicht der Frühjahrsaufschwung in diesem Jahr bis weit in den Juni hinein. In vielen Außenberufen, aber auch in der Gastronomie ist erst jetzt die Saisonbelegschaft aufgestockt worden", stellt Gundula Sutter, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Saarland, fest. "Da sich im Juni bereits jüngere Menschen nach Ausbildungsende arbeitslos gemeldet haben, hat sich die Arbeitslosigkeit kaum verändert. Wir gehen davon aus, dass diese gut ausgebildeten Fachkräfte schon in den nächsten Wochen in ein Arbeitsverhältnis einmünden können".

Dass Arbeitslosigkeit kein fester Block ist, sondern es auf dem Arbeitsmarkt weiterhin sehr viel Dynamik gibt, zeigen die monatlichen Bewegungszahlen. 293 Personen haben sich im Juni nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, so viele wie im Mai. Dagegen konnten 324 Frauen und Männer die Arbeitslosigkeit durch Einmündung in eine Erwerbstätigkeit wieder beenden. Im Juni waren 2400 Männer arbeitslos gemeldet, rund 100 weniger als im Mai und 247 mehr als vor einem Jahr (plus 11,5 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist dagegen um 46 auf 2028 gesunken und lag um fast 200 höher als vor einem Jahr (plus 10,7 Prozent). Die Arbeitslosigkeit Jugendlicher unter 25 Jahren ist nur geringfügig gesunken. Im Vergleich zum Vormonat hat sich ihre Zahl um sieben auf 432 verringert. Das waren 8,5 Prozent mehr als im Juni 2012. In der Altersgruppe der 50- bis unter 65-Jährigen waren knapp 1600 Personen arbeitslos gemeldet, 22 weniger als im Vormonat und 142 mehr als vor genau einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber dem Vormonat um 70 auf 1.850 gesunken. Davon waren 246 Personen länger als ein Jahr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 21,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im aktuellen Monat um 78 auf 2580 gesunken, das waren 4,7 Prozent mehr als im Juni vergangenen Jahres. 1270 Personen, die beim Jobcenter gemeldet waren, waren länger als ein Jahr arbeitslos.

Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die Hotline (0800) 4 55 55 00 (kostenfreier Anruf), beim Berufsberater in der Schule oder bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service unter der Telefonnummer (0800) 4 55 55 20 wenden.

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