Frohe Botschaft in vielen Variationen

Fast alle kennen den Bericht, den der Evangelist Lukas über die Geburt von Jesus geschrieben hat. Sie wissen um die Engel, die den Hirten auf dem Feld diese frohe Botschaft gebracht und dabei gesungen haben "Ehre sei Gott in der Höhe." Der Jubel der Engel auf dem Hirtenfeld hat sich auf den Stall übertragen. Die himmlischen Wesen weisen die Hirten dorthin

Fast alle kennen den Bericht, den der Evangelist Lukas über die Geburt von Jesus geschrieben hat. Sie wissen um die Engel, die den Hirten auf dem Feld diese frohe Botschaft gebracht und dabei gesungen haben "Ehre sei Gott in der Höhe." Der Jubel der Engel auf dem Hirtenfeld hat sich auf den Stall übertragen. Die himmlischen Wesen weisen die Hirten dorthin. Der Höhepunkt der Weihnachtsgeschichte kann in den reich ausgestalteten Krippendarstellungen erlebt werden. Die Augen werden nicht müde, immer wieder neu auf Entdeckungsreise zu gehen.Sammlung von Karl HeindlDer Maler und Krippenbauer Karl Heindl aus St. Wendel zeigt ab Sonntag, 14. November, im Pilgersaal des Missionshauses auch dieses Jahr wieder 450 Krippen aus seiner großen Sammlung, die er in 43 Jahren zusammengetragen hat. Saison ist für ihn nicht nur die Zeit von November bis Anfang Februar, sondern immer. Der Künstler ist das ganze Jahr damit beschäftigt, Ideen zu sammeln, Material zu besorgen und neue Krippen zu bauen. Und jedes Jahr entdeckt er wieder einen Stoff, aus dem er bisher noch keine Krippe hat entstehen lassen. Die Varianten sind kaum noch zu zählen, auch nicht die Orte, in die die Geburt des Herrn verlegt worden ist. Kaum zu zählen sind die verschiedenen Gestaltungsformen, die Stilrichtungen und die Handwerkstechniken. Bei der Verkündigung der Weihnachtsbotschaft lässt Karl Heindl seit Jahrzehnten seiner Phantasie freien Lauf. Viele Attribute hat er beim Krippenbau verarbeitet, von der Laterne über den Stern und den verschneiten Tannenbaum, dem mit Eiszapfen besetzten Mühlrad bis hin zum beleuchteten Häuschen und Kirchen, dem Leiterwagen, den Tieren und den Brunnen. Und über allem steht die Verkündigung des Ereignisses von vor 2000 Jahren: die alte und doch ewig neue Botschaft von der Menschwerdung Christi.Jedes Jahr präsentiert Karl Heindl Krippen, die er bisher nicht gezeigt hat. Sie sind das Jahr über neu entstanden oder restauriert und ergänzt worden. Eine davon ist die Weltkrippe. Eine Frau hat dem Krippenbauer über 30 Figuren geschenkt, die sie in der ganzen Welt gesammelt hat. Sie tragen die Kleidung des jeweiligen Landes. "Die Welt besucht Jesus in der Krippe", sagte Karl Heindl dazu im Gespräch mit der SZ. Alle Figuren hat er im Rund um das Neugeborene im Stall gruppiert.Neue Exponate Oder die afrikanische Landschaftskrippe. Sie ist ein Höhlenstall, in dem dicke Granitsteine und fünf Rundhütten stehen. Die Figuren sind aus Ebenholz geschnitzt und haben die zu den Afrikanern passende dunkle Farbe. Aus Schlacke ist die spanische Hauskrippe gebaut. Die Höhle wurde aus 150 Teilen zusammengesetzt, geklebt und mit Drähten miteinander verbunden. 75 Jahre alt ist die Hauskrippe, die Karl Heindl aus Elversberg erhalten hat. Vor der Hintergrundmalerei ereignet sich die Verkündigung des Engels, die Geburt Jesu und die Ankunft der Heiligen Drei Könige. Der Stall ist mit Stroh gedeckt. Lagerfeuer und Bachlauf ergänzen die schöne Darstellung. Aus Ytong-Steinen ist die Krippe im römischen Stil entstanden, die von einem Turm überragt wird. Karl Heindl hat sie umgearbeitet und ein passendes Hintergrundbild dazu gemalt. Zu dieser Krippe gehört auch eine Karawanserei, eine Reiseunterkunft für Karawanen, wie sie im arabischen Kulturbereich anzutreffen ist. "Wer mit der entsprechenden Einstellung durch die Krippenausstellung geht, kann seinen Glauben ganz neu entdecken", ist sich der Krippenkünstler sicher. Er hofft, dass sie in diesem Jahr die gleiche Anziehungskraft hat wie in den Jahren zuvor.

Auf einen BlickDie Krippenausstellung im St. Wendeler Missionshaus ist vom 14. November bis einschließlich 2. Februar, dem Tag der Darstellung des Herrn, jeden Tag von zehn bis zwölf Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, für Studenten und Schüler 1,50 Euro. Kinder bis vier Jahre sind frei. Der Erlös der Ausstellung ist für das Steyler Missionswerk bestimmt. gtr

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