Friseurbesucher standen am vergangenen Samstag Schlange

Webenheim. "Das ist für einen guten Zweck. Ich bin Stammkunde und immer einer der Ersten, der sich anmeldet", beschrieb Jürgen Schneider am Samstagmittag die Gründe für seinen Besuch beim Friseur. Der Kunde des Salon Beate war wie viele andere auch an diesem Nachmittag zu Beate Moschel gekommen, um sich die Haarpracht pflegen zu lassen. An sich keine Besonderheit

 Beate Moschel (links) und Jürgen Schneider (vorne rechts sowie Doris Schwartz und Eric John. Foto: Jörg Martin

Beate Moschel (links) und Jürgen Schneider (vorne rechts sowie Doris Schwartz und Eric John. Foto: Jörg Martin

Webenheim. "Das ist für einen guten Zweck. Ich bin Stammkunde und immer einer der Ersten, der sich anmeldet", beschrieb Jürgen Schneider am Samstagmittag die Gründe für seinen Besuch beim Friseur.

Der Kunde des Salon Beate war wie viele andere auch an diesem Nachmittag zu Beate Moschel gekommen, um sich die Haarpracht pflegen zu lassen. An sich keine Besonderheit. Am Samstag schon. Der Erlös war nämlich für das Außengelände der Kindertagesstätte (Kita) Webenheim bestimmt. Inhaberin Moschel und ihre Mitarbeiter verzichteten in der Zeit von zwölf bis 15 Uhr auf ihren Lohn und spendeten den Erlös für die Kinder. Damit nicht genug. Getreu dem Motto "Die Menge macht's" konnte beispielsweise Jürgen Schneider, nachdem die Saloninhaberin ihm die Haare geschnitten hatte, sogar noch würfeln, wie viel Rabatt er bekommt. Bei 15 Prozent blieb der Würfel liegen. Das schmälerte auf den ersten Blick zwar den Erlös, sorgte wegen der tiefen Preise aber für mehr Zulauf seitens der Kundschaft. Diese hatte sich nämlich extra während der vergangenen Woche zurückgehalten und kam eigens an diesem Nachmittag vorbei. Genau wie der kleine Eric John, der schon zum dritten Mal Kunde im Salon ist. Da wurde es schnell eng in dem kleinen Ladenlokal. Beate Moschel war wie immer erfinderisch und hatte die Feuerwehr mit im Boot, die ihr Gerätehaus nebenan quasi als Warteraum zur Verfügung stellte. Dort wurden die Friseurbesucher verpflegt, und auch ein Teil dieses Erlöses kam in den großen Kita-Topf.

Moschel hat mit dieser Art von Veranstaltungen bereits Erfahrungen: Vor zwei Jahren fing alles an. Stolz zeigte sie das Album mit Fotos, als sie 2006 die gleiche Aktion für die Fußballer startete. Es folgten Wohltätigkeitsveranstaltungen für den Turnverein, die Jugendfeuerwehr und für einen an der Glaskrankheit erkrankten Jungen aus Einöd. "Mir macht es Spaß", versichert die agile Friseurin. Bereits während der Woche habe es Spenden gegeben, die direkt in den Sammeltopf wanderten. Auf die Idee, dieses Mal Geld für den neuen Förderverein der Kita, den es erst seit Oktober in Webenheim gibt, zu sammeln, sei sie gekommen, als sie morgens einen Presseartikel las. Daraufhin habe sich direkt mit Thomas Schmitt, dem stellvertretenden Vorsitzenden, in Verbindung gesetzt. "Mittags stand das Ganze", erzählt Beate Moschel stolz.

"Wir planen die komplette Neugestaltung des Außengeländes", umschrieb Schmitt die Pläne. Das sei nämlich überhaupt nicht zeitgemäß. Entstehen soll ein naturnaher Spielplatz, der momentan verbaut ist. Die Stadtverwaltung habe dafür 5000 Euro eingeplant, wovon 1000 Euro für Arbeitsleistungen vorgesehen sind. Für rund 7000 Euro veranschlagt Thomas Schmitt die Kosten des zusätzlichen Matschplatzes, der das Außengelände abrunden soll und dem das Augenmerk des Fördervereines gilt.

Ganz ohne Eigenleistung der Eltern - rund 60 Kinder sind in der städtischen Einrichtung in drei Gruppen untergebracht - wird es nicht gehen, erläuterte Schmitt. jma

 Beate Moschel (links) und Jürgen Schneider (vorne rechts sowie Do is Schwartz und Eric John. Foto: Jörg Martin

Beate Moschel (links) und Jürgen Schneider (vorne rechts sowie Do is Schwartz und Eric John. Foto: Jörg Martin

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