Frischemarkt schließt vorerst nicht

Ormesheim. "Wie lange können wir in Ormesheim noch einkaufen?" Das war die zentrale Frage, die Elisabeth Theis, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes, jetzt zu Beginn einer Bürgerversammlung stellte. Der Informationsabend der CDU kam zu Stande, nachdem sich in Ormesheim die Gerüchte verdichtet hatten, der örtliche Frischemarkt werde geschlossen

Ormesheim. "Wie lange können wir in Ormesheim noch einkaufen?" Das war die zentrale Frage, die Elisabeth Theis, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes, jetzt zu Beginn einer Bürgerversammlung stellte. Der Informationsabend der CDU kam zu Stande, nachdem sich in Ormesheim die Gerüchte verdichtet hatten, der örtliche Frischemarkt werde geschlossen. Helmut Hild, Mitgesellschafter der für den Ormesheimer Frischemarkt zuständigen Kelkel GmbH aus Wemmetsweiler, signalisierte, dass der Markt vorerst erhalten bleibe. "Wir wollen nicht schließen, solange wir existieren können", so die Aussage von Hild vor gut 80 Bürgerinnen und Bürgern im Nebensaal des Gasthauses Niederländer.Allerdings wurde aus seinen Ausführungen auch deutlich, dass die Situation für den Markt und seine Existenz immer dramatischer wird. Zwei Jahre hintereinander habe der Ormesheimer Frischemarkt zweistellige Umsatzrückgänge zu verzeichnen gehabt, was durch Verzicht der Mitarbeiterinnen und durch das Entgegenkommen des Vermieters einigermaßen habe kompensiert werden können. "Noch legen wir in Ormesheim nicht drauf", schilderte Helmut Hild die Lage, und er nannte auch Zahlen.

Während in anderen Frischemärkten im Schnitt für 5,50 Euro eingekauft werde, belaufe sich der durchschnittliche Einkauf in Ormesheim immerhin auf 9 Euro. Doch das allein scheint auf Dauer nicht zu reichen, denn Hild bringt es auf den Punkt. "Uns fehlen pro Tag 50 Kunden, und das seit drei bis vier Jahren", so der Mitgesellschafter. Dafür machte Hild die an der Peripherie von Siedlungen entstehenden größeren Supermärkte und das Ausweichen von Berufstätigen in die Märkte der Städte verantwortlich.

Aus Sicht der Versammlungsteilnehmer kommen jedoch noch andere Gründe dazu. Einige Ormesheimer beschwerten sich über leere Regale im eh schon geringen Sortiment. Und andere bemängelten auch die Qualität, beispielsweise die der Backwaren in der im Markt integrierten Bäckereifiliale. Helmut Hild nahm die Kritik dankbar auf. Zum 1. April werde die Bäckerei im Frischemarkt wechseln, er habe die Bäckerei Anstadt aus Aßweiler als neuen Lieferanten gewinnen können.

Bezüglich der leeren Regale verwies Hild auf den oftmals langsamen Warenumsatz und das fehlende Geld für Nachbestellungen, gelobte jedoch Besserung. Lob gab es seitens der Besucher für die Arbeit des freundlichen Personals und auch für das Angebot im Frischebereich mit Fleisch, Wurst, Milchprodukten sowie Obst und Gemüse. Dazu Hild: "Der Frischebereich sorgt für den Hauptumsatz." Doch ob das in Zukunft alleine reicht, ist fraglich. Hild sagte immer wieder, der Frischemarkt sei in Ormesheim zur Grundversorgung zu groß, dazu genügten 150 statt der momentanen 350 Quadratmeter Verkaufsfläche. Und man sei froh, bisher über die Runden gekommen zu sein. Ein zündendes Konzept, wie wieder mehr Kundschaft den Weg in den Ormesheimer Frischemarkt findet, wurde bei dem Informationsabend nicht gefunden. Aber vielleicht ist die große Resonanz bei der Bürgerversammlung Initialzündung genug, damit die einzige Einkaufsmöglichkeit im Ort auch in Zukunft erhalten bleibt. "Wir wollen nicht schließen, solange wir existieren können."

Helmut Hild

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort