Frische Ideen gegen Fremdenfeindlichkeit gesucht

Saarbrücken · Der Verein Frischluft Saar sucht mittels eines Wettbewerbs Projekte, die sich für das interkulturelle Miteinander einsetzen. Wichtig dabei ist, dass eine Kinder- oder Jugendgruppe das Projekt erarbeitet.

 Der Verein Frischluft Saar macht sich stark gegen Rechtsradikalismus und Vorurteile gegenüber anderen Kulturen. Foto: Verein

Der Verein Frischluft Saar macht sich stark gegen Rechtsradikalismus und Vorurteile gegenüber anderen Kulturen. Foto: Verein

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Brücken bauen zu anderen Kulturen und Vorurteile gegenüber Zuwanderern abbauen - das will der Wettbewerb "Wir sind Saarland - Gemeinsam gegen Rechtsextremismus" erreichen. Initiator dieses Wettbewerbs ist der Verein Frischluft Saar. Der 2011 ins Leben gerufene Landesverband orientiert sich nach eigenen Angaben bei seiner Kinder- und Jugendarbeit an einem christlichen Menschenbild. Schwerpunktmäßig befasst sich der Verein mit derzeit 84 Mitgliedern in den nächsten zwei Jahren mit den Themen Rechtsextremismus und Internetsucht. "Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit gibt es heute leider noch immer in unserer Gesellschaft", erläutert der Vereinschef Manuel Speicher. Nicht zuletzt die Morde des NSU-Terrortrios brachten den Verein dazu, sich zu engagieren.

Zum zweiten Mal sucht Frischluft Saar das beste interkulturelle Projekt hierzulande. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 500 Euro. Vor allem sollen sich die Projekte dafür einsetzen, das interkulturelle Miteinander zu stärken und Vorurteile gegenüber anderen Kulturen und Religionen abzubauen. "Mit unserem Wettbewerb wollen wir junge Menschen motivieren, sich aktiv mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen und diese als Bereicherung anzuerkennen", sagt Speicher. Mitmachen können Vereine, Jugendgruppen, Schulklassen, Freiwillige Ganztagsschulen oder Kindergärten. Wichtig sei allein, dass eine Kinder- oder Jugendgruppe das Projekt erarbeitet. "Man muss sich nicht unbedingt mit Themen aus dem eigenen Ort beschäftigen", erklärt der Vereinschef. In puncto Inhalt und Form des Projektes macht der Verein keine Vorgaben. Bei Bedarf berät und unterstützt der Verein die jungen Projektemacher. Die zwei Juroren, Mohamed Maiga, Sprecher des Saarbrücker Integrationsbeirats, und Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar, wählen das beste Projekt aus. In einer Zeit, in der Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus verstärkt um sich greifen, seien Aktivitäten wie die von Frischluft Saar enorm wichtig, so Bermann. Begleitend zum Wettbewerb plant Frischluft Saar mit den Projektteilnehmern die Saarbrücker Synagoge und die Moschee in Schmelz zu besuchen. Darüber hinaus bietet der Verein in Kooperation mit dem Adolf Bender Zentrum in St. Wendel mehrere Schulungen zum Thema an.

Bis Ende Oktober sollten die Projekte auf der Internet-Seite www.wirsindsaarland.de angemeldet werden.

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