Frisch saniert, und schon Baumängel?
Völklingen · Der Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement (GGM) will am Donnerstag das Schleusenwärtergehöft unter die Lupe nehmen. Die SPD will nicht hinnehmen, dass dann die Aussprache nicht öffentlich vorgesehen ist.
Beim frisch renovierten früheren Schleusenwärtergehöft in Nähe der Wehrdener Saarbrücke sollen bereits Baumängel wie undichte Fenster und verstopfte Abläufe aufgetreten sein. Dies hat die SPD-Stadtratsfraktion nach eigenen Angaben aus Reihen von Vereinen wie DLRG und Drachenbootclub, die das Gebäude nutzen sollen, erfahren.
Auf Antrag der SPD wird das Gebäude am morgigen Donnerstag, 13. Juni, 17 Uhr, vom zuständigen Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement (GGM) besichtigt. Die Besichtigung selbst ist öffentlich, doch die Aussprache über die Ergebnisse hat die Verwaltungsspitze im nicht öffentlichen Teil der anschließenden Sitzung in der Kulturhalle Wehrden angesetzt.
SPD-Fraktionschef Erik Kuhn hat nun Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) seine "Verwunderung" über dieses Vorgehen mitgeteilt. Die SPD bestehe nach wie vor darauf, dass dieser Punkt im öffentlichen Teil behandelt werde.
Rund 1,7 Millionen Euro hatte die Sanierung des denkmalgeschützten Schleusenwärtergehöftes gekostet. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hatte das Gebäude Ende Mai vergangenen Jahres seiner Bestimmung übergeben. Das historische Ensemble, zu dem auch noch eine neue Bootshalle kam, wurde in rund zwei Jahren Sanierungs- und Bauzeit fertig gestellt. Das Haus sollte, wie beim Richtfest im Dezember 2010 verlautete, eigentlich schon zum Saarfest Ende Mai 2011 fertig sein. Doch auch als im September 2011 der Schwimmsteg für Freizeitboote auf der benachbarten Saar eingeweiht wurde, war damit noch nichts. Das Sanierungsprojekt hatte sich laut Lorig verzögert, weil es Schwierigkeiten mit dem beauftragten Architekten gab. Lorig damals: "Wir arbeiten jetzt mit eigenen Kräften daran." Nun will die SPD in öffentlicher Sitzung erfahren, wie kräftig gearbeitet wurde. Schon im März 2012 hatte es ein ähnliches Tauziehen gegeben. Da war zu einem GGM-Ortstermin im Völklinger Hallenbad nicht öffentlich eingeladen worden. Anschließend stellte sich heraus, dass im Keller eine Notreparatur an maroden Leitungsrohren in der Größenordnung von rund 100 000 Euro fällig war.
